Am 23. September veröffentlicht die Zeitschrift BRIGITTE die Ergebnisse der BRIGITTE Arbeitgeberstudie 2020.
Neben weiteren prominenten Beirätinnen, hat auch Queb Geschäftsführerin Susanne Hüsemann im Expertinnenbeirat den Fragebogen der Studie mitentwickelt und war an der Bewertung der Ergebnisse beteiligt.
Wir haben mit der verantwortlichen Redakteurin für Job und Gesellschaft bei der BRIGITTE Academy, Kristina Maroldt, über die Arbeitgeberstudie gesprochen und wollten unter anderem wissen…
…worum geht es bei dieser Studie eigentlich genau?
Wir suchen damit die „Besten Arbeitgeber für Frauen“ gemeinsam mit der Personalmarketingagentur TERRITORY Embrace und einem hochkarätigen Expertinnenbeirat – mittlerweile schon zum dritten Mal in Folge. Die Siegerfirmen stellen wir im Heft vor.
Warum braucht es eine solche Studie?
Karriere zu machen ist Frauen heute genauso wichtig wie Männern. Das zeigen nicht nur Umfragen, das merken wir auch im Austausch mit unseren Leserinnen und mit den Teilnehmerinnen der Workshops und Netzwerktreffen unserer Weiterbildungsplattform BRIGITTE Academy. Aber: Ihre Chancen im Job sind längst nicht so gut wie die der Männer. Vereinbarkeit ist nach wie vor schwierig, es gibt unbewusste Vorurteile, diskriminierende Strukturen, bremsende Rollenbilder. Mit unserer Studie ermitteln wir jene Firmen, die ernsthaft daran arbeiten, dass sich das ändert. Frauen können sich bei der Jobsuche an unserer Liste orientieren. Unternehmen bekommen einen Überblick, was alles möglich ist.
Wie haben Sie die Firmen gefunden?
Im März haben wir Unternehmen aus ganz Deutschland aufgerufen, in Selbstauskunft einen Onlinefragebogen auszufüllen. Wir wollten zum Beispiel wissen, welche Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit und welche Förderprogramme für Frauen es bei ihnen gibt oder wie es um Themen wie Equal Pay und Transparenz bestellt ist. Außerdem haben wir einige wichtige Kennzahlen abgefragt, etwa den Frauenanteil in Führungspositionen oder die Anzahl der Führungskräfte in Teilzeit. Für die Antworten gab es Punkte und Sterne. Mit vier oder fünf Sternen landete man auf unserer Liste.
Gibt es bereits erste Ergebnisse, über die Sie berichten können?
Die Namen der Siegerfirmen darf ich natürlich noch nicht verraten. Beeindruckend fand ich aber, wie gut die Aufstiegschancen für Frauen vor allem in kleineren Unternehmen sind, ernüchternd hingegen, wie ungleich Elternzeit und Teilzeitarbeit noch immer zwischen Frauen und Männern aufgeteilt ist – selbst in Firmen, die sich wirklich um Gleichberechtigung bemühen. Sehr gefreut haben wir uns, dass das Interesse an der Studie dieses Jahr so groß war: Wir hatten 50 Prozent mehr Teilnehmende, trotz der turbulenten Lockdown-Zeit.
Wie erklären Sie sich das?
Vielleicht hat Corona einigen vor Augen geführt, wie wichtig es ist, als Unternehmen offen und flexibel zu sein. Das zeigt ja sehr gut der aktuelle Trend zum Homeoffice. Vor dem Lockdown gab es so viele Vorbehalte dagegen, heute will jede zweite Firma ihr Angebot ausweiten. Das macht Mut. Und ich habe auch den Eindruck: Die Firmen, die in unserer Studie gut abschnitten, weil sie eben moderne Strukturen haben, transparent agieren, diese Firmen haben die Krise bisher auch ganz gut gemeistert.
Welche Aufgabe hatte der Expertinnenbeirat bei der Studie?
Unsere fünf Beirätinnen – die Aufsichtsrätin Janina Kugel, Ana-Cristina Grohnert von der Charta der Vielfalt, Henrike von Platen vom FPI Fair Pay Innovation Lab, Katharina Wrohlich vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Susanne Hüsemann von Queb – haben unseren Fragebogen mitentwickelt und uns bei der Bewertung der Ergebnisse unterstützt. Ihre Expertise in Sachen Diversity, Vereinbarkeit und Transparenz hat uns enorm geholfen. Im Heft stellen sie fünf Forderungen an Deutschlands Führungsriegen – ein Must-Read für alle, die Chancengleichheit in der Arbeitswelt erreichen wollen.
Wie geht es jetzt weiter?
Am 27. Oktober präsentieren wir um 18: 30 Uhr im Rahmen eines Online-Talks noch mal einige besonders spannende Studienergebnisse und diskutieren sie mit Beiratsmitgliedern, Vertreter*innen der Siegerfirmen und den Zuschauer*innen. Die Teilnahme ist kostenlos, unter www. brigitte.de/talk findet man ab 19.9.2020 alle Infos zum Event.
Wird es 2021 wieder eine Studie geben?
Unbedingt. Die Aufmerksamkeit für dieses Thema darf nicht nachlassen. Gerade in der Krise, wo Budgets schrumpfen und vielleicht darüber nachgedacht wird, Diversitätsmaßnahmen zu streichen. Das wäre fatal, denn je vielfältiger Unternehmen aufgestellt sind, innovativer und krisenfester sind sie – das belegen Studien seit Jahren. Die Firmen, die das begriffen haben, wollen wir auch weiterhin sichtbar machen.
Vielen Dank für das Interview!
Wir sind jetzt gespannt auf die Ergebnisse der Studie. Das Heft erscheint kommende Woche, am 23.09.2020.
Wir wünschen starke Verkaufszahlen und freuen uns darauf, vielleicht auch kommendes Jahr an dieser Stelle wieder berichten zu können. 😉
_____________
Kristina Maroldt hat die Arbeitgeberstudie der BRIGITTE betreut. Sie ist Redakteurin für Job und Gesellschaft und Mitgestalterin der BRIGITTE Academy.
BRIGITTE ist seit 60 Jahren das Leitmedium für Frauen in Deutschland – mit einer Reichweite von 2,5 Millionen. Die BRIGITTE Academy ist die Weiterbildungsplattform der BRIGITTE. Mit Symposien, Meet-ups, Podcasts und Online-Sessions unterstützt und ermutigt sie Frauen, sich mehr zuzutrauen und mehr zu fordern – im Job und im Privaten.
TERRITORY EMBACE hat die Arbeitgeberstudie durchgeführt und ist eine der erfolgreichsten Agenturen für Employer Branding, Talent Relationship Management und Recruiting. Experten aus HR, Marketing, Kreation und Kommunikation beraten und begleiten globale Unternehmen vom strategischen Aufbau der Employer Brand über die Umsetzung von Kreativ- und Kommunikationskonzepten und Social-Media-Strategien bis hin zur passgenauen Stellenbesetzung.
Queb | Bundesverband für Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting e. V.
Queb ist der Verband namhafter Arbeitgeber zu Exzellenz und Innovationen in den Bereichen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting. Der Verband repräsentiert über 50 namhafte Unternehmen mit mehr als 7 Millionen Arbeitnehmern aller Branchen.