byder.io: One-Stop Recruiting-Lösung gegen Digitalisierungslücken im HR

 05. Juli 2022
Byder.io: One-Stop-Lösung gegen Komplexität und Digitalisierungslücken im Recruiting

Byder.io ist eine One-Stop Recruiting-Lösung gegen Digitalisierungslücken im HR. Byder vereinfacht die komplexen und oft voneinander losgelösten Recruiting-Prozesse, die für Unternehmen oftmals mit hohem Zeit- sowie finanziellem Aufwand verbunden sind. Weiterhin schließt das Angebot die Digitalisierungslücke zwischen Tools und Systemen von HR-Abteilung, Personaleinkauf und externen Personaldienstleistern oder Headhuntern.

Darüber, wie das genau funktioniert, haben wir mit Otto Maurer, einem der Gründer von byder.io gesprochen.

Byder.io hat sich 2022 auf die Queb HR Innovation Awards beworben.

Stell Dich und byder.io doch unseren Lesern bitte einmal kurz vor!

Byder.Io Gründer Stefan Titze und Otto
Die byder.io Gründer, Stefan Titze & Otto Maurer

Sehr gern. Ich bin Otto Maurer, einer der zwei Gründer von byder.io. Ich vertrete unser Unternehmen als CEO nach außen. Zuvor war ich einige Jahre als HR Manager bei einem Personaldienstleister, wo ich später auch als Sales Manager gearbeitet habe. In der Zeit in dem Unternehmen habe ich sehr viele Erfahrungen und Eindrücke sammeln können, die sich rund um das Thema Recruiting bewegen. Stefan Titze, mein Mitgründer, war damals in den Bereichen Lean Management und der Prozessoptimierung beim gleichen Personaldienstleister tätig. Als wir uns, im Rahmen seiner Masterarbeit, über unsere Erfahrungen austauschten, stellten wir schnell fest, dass die Personaldienstleistungsbranche ziemlich eingestaubt und analog unterwegs ist. Es gibt in der Zusammenarbeit mit Bestands-, aber vor allem mit potenziellen Neukunden, extrem viel Verbesserungs- und Digitalisierungsbedarf. So entstand dann im Jahr 2020 die Idee zu unserer Plattform.

Mit byder.io schließen wir die gesamte Digitalisierungslücke zwischen den Tools und Systemen von HR-Abteilung bzw. Personaleinkauf und externen Personaldienstleister /-vermittlern oder Headhuntern.

Unserer Plattform ist eine One-Stop-Lösung für die komplexen und oft voneinander losgelösten externen Recruitingprozesse, die für Firmen oftmals mit hohem Zeit- und finanziellem Aufwand verbunden sind. Wir bündeln alle externen Personaldienstleister und deren Talente aus verschiedenen Branchen und ermöglichen einen verlässlichen, transparenten, effizienten und ökonomisch nachhaltigen Personalbeschaffungsprozess. Digital, End-to-End und in Echtzeit.

Aus welchem Bedarf heraus ist die Idee zu byder.io entstanden?

Wie ich schon angedeutet habe, haben wir in unseren vorangegangenen Berufen einen tiefen Einblick in die Branche bekommen und wurden dabei oft mit frustrierenden Erfahrungen konfrontiert.

Auf der einen Seite hatte ich einen Pool motivierter, wechselwilliger Talente mit sehr guten Qualifizierungen. Auf der anderen Seite permanent nicht erreichbare und genervte HR-Manager, die von der Zusammenarbeit zu vieler Personaldienstleister überlastet waren und negative Erfahrungen mit ihnen gemacht hatten. Immerhin gibt es durchaus auch „Schwarze Schafe“ in der Personaldienstleistungsbranche, da verstehe ich die Skepsis zu Beginn natürlich, wenn Sales Manager – wie ich damals – aus der Kalten einfach so anrufen und die perfekten Kandidaten versprechen.

Der Schmerzpunkt der HR-Manager liegt im Grunde darin, dass die gewünschte Erleichterung ihrer Arbeit mit Mehrarbeit, wie Cold Calls abwimmeln, Rückfragen von Dienstleistern, Verhandlung von Provisionen und langfristigen Onboarding von neuen Dienstleistern, bestraft wird. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Unternehmen ihre Recruiting-Prozesse teilweise digitalisiert haben, aber die eingesetzten Tools, wie Bewerbermanagementsysteme (ATS) etc., nicht mit den Tools der Personaldienstleister kompatibel sind und deshalb doch wieder auf E-Mail sowie Telefon zurückgreifen müssen. Außerdem haben gerade alteingesessene Unternehmer im Mittelstand etwas Berührungsangst mit neuen Technologien.

Deswegen war Stefan und mir klar, dass die Lösung für diese komplexen Probleme eine Plattform sein muss, die so viele Schritte des Recruiting-Prozesses über Externe wie möglich adressiert und effektiv umsetzt, sodass niemand mit Mehrarbeit belastet wird. Im Gegenteil byder.io erlaubt Unternehmen ihre externen HR-Prozesse an einem Ort zu managen, zu automatisieren und transparent zu steuern.

Welche Probleme löst Ihr mit byder.io?

Mit der Veränderung der Arbeitswelt, insbesondere nach der Pandemie, haben sich die Ansprüche an HR-Departments stark verändert. Die Achtsamkeit über die Möglichkeiten, die digitale Tools mit sich bringen, ist in der Gesellschaft gestiegen und damit auch die Aufforderung, Prozesse zu vereinfachen. In Zeiten, in denen man seinen Traumpartner mit einem Swipe finden kann, sollte es doch auch möglich sein, seinen Traummitarbeiter oder Traumjob genauso unkompliziert zu bekommen. Inmitten eines übersättigten Marktes, auf dem Angebot und Nachfrage unorganisiert auf Portalen verstauben, hilft byder.io aktuelle und attraktive Nachfragen und Angebote direkt miteinander zu verbinden.

Dieses System hebt zudem das Problem der Akquise auf. Anrufe, in denen Personalvermittler einem das Blaue vom Himmel versprechen, gehören der Vergangenheit an. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.

Besonders attraktiv ist, dass keine Rahmenverträge mit einzelnen Dienstleistern geschlossen werden müssen, da wir als one-contract Partner die standardisierten Konditionen in unseren AGB eingebunden haben. So bekämpfen wir auf unsere Art den Bürokratie-Dschungel für beide Seiten.

Alle Prozesse in der externen Personalbeschaffung sind auf der Plattform zu jeder Zeit einsehbar und nachvollziehbar. Jeder weiß zu jeder Zeit, inwiefern der Recruiting-Prozess fortgeschritten ist.

Zu guter Letzt ermöglichen zukünftig Schnittstellen zu bestehenden Bewerbermanagementsystemen einen automatischen Upload von Stellen und Überführung der Bewerber in das eigene System.

Byder Io Screen

In Eurer Bewerbung zu den Queb HR Innovation Awards sprecht Ihr von der Problematik der Digitalisierungslücke in der Personalvermittlung. Was genau meint Ihr damit?

Eine wichtige Frage. Derzeit werden gerade mal 23 % der Personalvermittlungen im Jahr digital umgesetzt. In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen ist es fraglich, wieso es sich auf so eine niedrige Beteiligung beläuft. Im Bereich der Zeitarbeit reden wir sogar nur von schwachen 5 % in denen Arbeitgeber und Zeitarbeitsfirmen End-to-End digital miteinander verbunden sind.

Obwohl viele Firmen ihre Prozesse bereits zu digitalisieren beginnen, stoßen wir noch häufig auf das Problem, dass die meisten Systeme nicht kompatibel sind. So muss schlussendlich erneut Aufwand betrieben werden, um Bewerbung einzeln und anonym an individuelle E-Mail-Adressen zu senden. Man könnte fast sagen, dass sich damit das Problem „verschlimmbessert“ hat. Exceltabellen, mit Kandidatendaten und Lebensläufen, die im schlimmsten Fall noch ausgedruckt werden, führen dann zum SUPERGAU. Ein effektives Tracken der Prozesse ist nahezu unmöglich und vor allem nicht von allen Seiten einsehbar.

Keine Frage, byder.io ist nicht nur ein Portal für Recruiting, sondern ein Tool, das zur digitalen Aufklärung für Unternehmen und Personaldienstleister beiträgt.

Warum gibt es das Problem mit der fehlenden End-to-End Digitalisierung der Recruiting-Prozesse 2022 überhaupt noch?

Digitalisierung ist zu einem Wort verkommen, das mit hohen Kosten, langwierigen IT-Projekten und viel Aufwand assoziiert wird. Das fehlende Know-how in Sachen IT schreckt Manager davon ab, sich mehr mit digitalen Tools auseinanderzusetzen.

An manchen Stellen hat das mit Führungsstilen und mit einer fehlenden offenen Führungskultur in jungen und alteingesessenen Unternehmen zu tun.

Ein häufiger Fehler bei der Einführung einer digitalen Lösung ist die Entscheidung für ein kompliziertes, unabhängiges Softwarepaket. Zwar ergibt es Sinn, eine Lösung mit allen

erforderlichen Funktionen zu wählen, der Betrieb neuer Software will aber erst auch gelernt werden. Können die gewünschten Funktionen nicht in die bestehende Benutzeroberfläche eingebettet werden, kostet eine umfassende Einschulung der Mitarbeiter Zeit und Geld.

Was könnte Eurer Meinung nach im Recruiting besser laufen? 

Die administrativen Aufgaben verschlucken unzählige Ressourcen. Analoge Prozesse digital abzubilden ist machbar, bringt aber einen signifikanten Mangel an Transparenz mit sich. Zudem ist das Transkribieren von analog in digital ausgesprochen ineffizient. Darum ist es sinnvoll, den gesamten Prozess neu zudenken und dann, wenn möglich, zu automatisieren. Die Zeit, die man sich damit spart, kann dort investiert werden, wo sie am meisten gebraucht wird, nämlich direkt am Bewerber, der einen wertschätzenden Bewerbungsprozess verdient hat.

Byder Io Oberfläche Kanban

Welche sonstigen Prozesse lassen sich mit byder.io automatisieren?

Als one-stop Lösung befassen wir uns außerdem damit, Kontaktanfragen von Personaldienstleistern über die eigenen Karriereseiten zu beantworten und auf unsere Plattform umzuleiten. Der Upload von Stellenausschreibungen sowie der Upload von Kandidaten und unser Bewerber-Matching stehen im Zentrum unserer Plattform.

Aber auch Interviewvereinbarungen, Vertragsabwicklungen und eine transparente Rechnungslegung findet man auf byder.io. Uns ist es wichtig, in den Prozessen die individuellen Bedürfnisse der Talente und die ökonomischen Rahmenbedingungen der Firmen zu berücksichtigen. Als Leitwert steht die Integrität, mit der wir bewerkstelligen wollen, dass jeder Einzelne in seinen Anliegen gesehen wird.

Zudem erlaubt unser datengetriebenes Geschäftsmodell, dass wir mittelfristig unseren Nutzern auch Analysen und Forecasts, zur „üblichen“ Dauer der Stellenbesetzung und für die weiteren Entwicklungen des Marktes geben können. So können sie zukünftig Vakanzen effizienter und ressourcenschonender besetzen.

byder.io bietet an, dass Unternehmen bestehende Partner zur Zusammenarbeit auf Eurer Plattform einladen können. Wie genau funktioniert das und warum sollten Partner da mitmachen?

Eine Einladung bestehender Partner auf unsere Plattform bringt nur Vorteile mit sich. Die zuvor ausgehandelten Konditionen bleiben unberührt. In diesen Fällen kann byder.io als zentrale Kommunikationsplattform dienen. Mit dem Gewinn, dass unsere Partner auf viele potenzielle Neukunden und zu besetzende Vakanzen zugreifen können.

Die neuen Prozesse werden von byder.io von Grund auf digital und standardisiert umgesetzt. Das heißt: alte Partnerschaften gewinnen mindestens eine vereinfachte Kommunikation und neue Partnerschaften genießen alle schon beschriebenen Vorteile.

So entsteht ein Active Sourcing Netzwerk, das mit einem automatisierten Paymentsystem versehen ist. Damit gehören unzählige Rechnungen und endlose Cold Calls der Vergangenheit an.

Welche Vorteile hat byder.io für Bewerber?

Die Bewerber haben sich meistens sehr bewusst für den Personaldienstleister entschieden, weil sie mit einer Bewerbung bei mehreren Unternehmen angeboten werden. Sie vertrauen darauf, dass ihre Bewerbungen respektvoll behandelt und an die richtigen Ansprechpartner geleitet werden. Unser modernes Matchingsystem bedeutet für sie eine schnelle und sehr effektive Vermittlung, die für alle Beteiligten Vorteile bringt. Die Ungewissheit, mit denen Bewerber oft zu kämpfen haben, wird so auf einen sehr kleinen Zeitraum minimiert und die Vermittlung zum Traumjob ist nur einen Katzensprung entfernt. Die Frage ist nur, ob der Personalvermittler des Kandidaten bei byder registriert ist. 🙂

Wie funktioniert es bei Euch, dass persönliche Daten von Bewerbern in Eurem Prozess nicht vorkommen?

Das gehört zu unseren Lieblingsthemen. Uns sind ethische Herangehensweisen sehr wichtig. Rassismus, Sexismus und Diskriminierung sind Phänomene, mit denen wir umgehen müssen. Wir wollen, dass alle Bewerber gleiche Chancen haben, und zwar unabhängig von ihrer Hautfarbe, Religion oder Sexualität.

Wir haben uns bewusst entschieden, alle Lebensläufe während des Uploads zu anonymisieren und im ersten Schritt „nur“ eine Kandidatenübersicht freizugeben, die zu 100 % neutral dargestellt ist und sich auf die Kompetenzen des Kandidaten fokussieren. Erst wenn sich der Kandidat in der engeren Auswahl befindet, wird der persönliche Lebenslauf für eine detaillierte Sichtung freigegeben. Sobald der/die Kandidat*in für ein Interview eingeladen wird, wird dem Unternehmen der Name preisgegeben. 

Die Unternehmen haben damit auch die Chance, nicht unbewussten Vorurteilen zum Opfer zu fallen und sich in ihrer Entscheidung wirklich auf die Kompetenz zu beziehen. Die Bewerber erfahren damit einen fairen Wettkampf, von dem sie im Anschluss sicher sein können, dass ihr Fähigkeiten überzeugt haben und nicht ihre ethnische oder religiöse Abstammung.

Was sind Eure Pläne für die Zukunft?

Vor uns liegen spannende Zeiten. Witzigerweise sind auch wir auf der Suche nach unserem Traumteam, dass aus Menschen besteht, die die gleiche Idee verfolgen wie wir. Wir wollen uns eine Marke aufbauen, in der die Branche der Personaldienstleistung ihren alten Mantel ablegen kann und ein neues Image bekommt. Externe Personalbeschaffung, wie wir sie verstehen, ist ein wichtiger Dienst, der sowohl Individuen als auch Unternehmen hilft, ihren Visionen kreativ und effektiv umsetzen zu können.

Das positive Feedback unserer Nutzer wollen wir nicht nur zunehmend nach außen tragen. Wir wollen in der Lage sein, Wünsche und Anregungen unserer Nutzer direkt in technologische Features umzuwandeln. byder.io soll zukünftig eine zentrale Anlaufstelle werden, die auf gesellschaftliche Dynamiken reagiert und so immer Up-to-date ist.

Vielen Dank für das Interview und die spannenden Einblicke, lieber Otto! Wir wünschen Euch auch weiterhin viel Spaß und Erfolg mit byder.io!