Employer Branding Dos & Don’ts: Queb “Im Visier” Bundeswehr Arbeitgebermagazin

Dos and Don'ts im Employer Branding: Queb "Im Visier" Arbeitgebermagazin der Bundeswehr Cover
Dos and Don'ts im Employer Branding: Queb "Im Visier" Arbeitgebermagazin der Bundeswehr
Queb Interview

Für Anfang 2022 wurden wir zu einem Interview für das Arbeitgebermagazin der Bundeswehr “Im Visier” eingeladen. Über die Anfrage haben wir uns sehr gefreut und sind der Bitte äußerst gern nachgekommen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil die Bundeswehr selbst Mitglied von Queb ist.
Die Geschäftsführerin des Queb | Bundesverband für Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting e. V., Susanne Hüsemann, gibt im Interview Auskunft über Dos and Don’ts im Employer Branding. Dieses Interview möchten wir Euch nicht vorenthalten.

Wer sich für das vollständige Arbeitgebermagazin der Bundeswehr “Im Visier” interessiert, findet alle Ausgaben unter folgendem Link: https://www.bmvg.de/de/themen/personal/im-visier

Mit freundlicher Genehmigung der Bundeswehr, veröffentlichen wir an dieser Stelle das genannte Interview. Los geht’s!

Digitalisierung, Diversity, Nachhaltigkeit: Die wichtigsten Themen im Employer Branding haben durch die Corona-Pandemie einen gewaltigen Schub erhalten, sagt Susanne Hüsemann, Geschäftsführerin bei Queb, im Interview mit IM VISIER.

Wieso ist Employer Branding für Unternehmen und große Organisationen heute so relevant?

Wie hat einer unserer Beiräte, Marcus Reif, gerade in den letzten Tagen erst wieder gesagt: “The war for talents is over. Talent has won!“ Früher haben sich Menschen bei Unternehmen beworben, heute ist es umgekehrt. Durch Megatrends wie Demografie, Technisierung und Digitalisierung sowie

den Wertewandel der Generationen ist die Bedeutung der Arbeitgeberattraktivität enorm gestiegen. Erfolgreiches Recruiting ist in einer Zeit eines sich zunehmend ausbreitenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels zu einem unternehmenskritischen Erfolgsfaktor geworden.

Wie lässt sich Employer Branding langfristig erfolgreich gestalten?

Eine überzeugende Arbeitgebermarke erfordert Sorgfalt, Strategie, Authentizität und Geduld. Denn nur zu leicht büßt man an Arbeitgeberimage wieder ein. Was die Rezensionen eines Produktes in Form von Sternen-Vergabe bei Amazon ist, ist die subjektive Bewertung eines Unternehmens als Arbeitgeber bei kununu oder anderen Bewertungsportalen. Das Prinzip ist dasselbe: Fünf Sterne sind beliebter als drei. Wichtig ist, das Leistungsversprechen – die Employer Value Proposition – auch einzulösen. Werte, die man als Arbeitgeber verspricht, müssen auch tatsächlich gelebt werden. Alles andere fällt negativ auf und die Reputation bekommt schnell Kratzer.

Recruiting für die Generation Z – wie sieht das konkret aus?

Die „Jahrtausendkinder“ unterscheiden sich immanent von ihren Vorgänger-Generationen X und Y. Denn während
diese noch von beruflichem Erfolg, Status und Luxus geleitet waren, steht die Generation Z für Individualität, Nachhaltigkeit und Familie. Digital Natives nutzen das Smartphone am wenigsten zum Telefonieren. Sie sind auf Discord, Twitch, TikTok, YouTube, Snapchat und Instagram zu Hause. Hier wird genetzwerkt, was das Zeug hält. Und obwohl die sogenannte Generation Greta in einer fast grenzenlosen Welt auf- wächst, erlebt sie doch einen Wandel und eine aufkommen- de Unsicherheit wie kaum eine andere Generation zuvor: vom Einzug der künstlichen Intelligenz über die Klima-, Corona- und Bildungskrise bis hin zum Umfeld einer disharmonischen EU- und Weltpolitik. Dementsprechend verspüren sie den Wunsch nach sinnstiftender Arbeit. Gleichzeitig legt diese Generation großen Wert auf Work-Life-Balance. Berufs- und Privatleben sind im Optimalfall getrennte Welten bei dieser Generation und flexible Arbeitszeitmodelle ein unbedingtes Muss. Ihre Ansprüche an Fairness, Diversity, Transparenz und Nachhaltigkeit des Arbeitgebers sind so hoch wie nie zuvor.

Was sind die aktuellen und künftigen Trends im Personalmarketing und Recruiting?

Zu den wichtigsten Trends im Recruiting gehören nach wie vor die Themen Digitalisierung sowie Remote- beziehungs- weise hybrides Arbeiten, was fälschlicherweise häufig mit New Work gleichgesetzt wird. Aber auch Trends wie das Social Recruiting über Social-Media-Kanäle, wie TikTok, Snapchat & Co., ebenso wie Gamification spielen eine immer größere Rolle. Ohne KI und Automatisierung geht auf lange Sicht nicht mehr viel. Digitale Lösungen sind aus dem HR-

Bereich nicht mehr wegzudenken. Hier hat uns die Pandemie ein großes Stück vorangebracht. Und es gibt mittlerweile auch in Deutschland so etwas wie eine „Trial & Error“-Kultur. Eine akzeptierte Fehlerkultur sowie einen Austausch zwischen Unternehmen – nicht nur zu glänzenden Best- Practice-Cases, sondern auch in Bezug auf Fails. Weiterhin ist eine steigende Aufmerksamkeit bei Trends wie Green Recruiting zu verzeichnen. Hier geht es um echte Nachhaltigkeit statt um Greenwashing. Seitens der Bewerberinnen und Bewerber werden zudem immer häufiger Mental Health, Diversity, Equity & Inclusion sowie die Work-Life-Balance hinterfragt. So ist auch bei diesen „weicheren“ Themen innerhalb kürzester Zeit ein massiver Bedeutungsanstieg zu verzeichnen.

Beim Blick in die USA fällt die sogenannte Great Resigna tion, auch Big Quit genannt, auf: Über vier Millionen Amerikanerinnen und Amerikanern, die allein im Juli 2021 ihren Job gekündigt haben, stehen fast elf Millionen unbesetzte Jobs gegenüber. Die Frustration ist bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zwischen 30 und 45 Jahren (Mid-Career-Employees) am höchsten, am häufigsten im Tech- und Gesundheitsbereich. Die Gründe sind vielschichtig. Häufig genannt werden zu hohes Arbeitsaufkommen, Druck, Dauerbelastung. Sicherlich mag es in Europa oder hier in Deutschland (noch) nicht so extrem ausfallen dank Kurzarbeitergeld und weiteren sozialen Komponenten, die das System auf- fangen. Dennoch sind amerikanische Trends bislang, meist zeitversetzt, auch bei uns irgendwann angekommen. Kurzum: Mitarbeiterbindung wird mit Sicherheit einer der kommenden Trends im Recruiting sein. Fast alle Trends haben gemein- sam, dass sie teilweise, wenn auch nicht ausschließlich, zuletzt vor allem durch die Corona-Pandemie einen ordentlichen Schub erhalten haben.

Queb – Bundesverband für Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting e. V. Queb ist der Verband namhafter Arbeitgeber zu Exzellenz und Innovationen in den Bereichen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting. Der Verband repräsentiert über 50 Unternehmen mit mehr als sechs Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aller Branchen.

https://www.queb.org