MATCHINGBOX: cloudbasierte HR-Software erfasst Persönlichkeit & Unternehmenskultur

Benjamin Pieck: MATCHINGBOX: cloudbasierte #KI HR-Software erfasst Passung zwischen Persönlichkeit & Unternehmenskultur

Wo man auch hinsieht: Algorithmen im HR sind quasi allgegenwärtig. Und das ist auch gut, solange die Technik dahinter solide ist, das Recruiting erleichtert und verbessert. MATCHINGBOX ist eine solche cloudbasierte HR- Software, die mit Hilfe eines KI-basierten Matchingalgorithmus die Passung zwischen Persönlichkeitsstrukturen von Bewerbern und der Kultur von Unternehmen erfasst.

Bitte stell Dich doch unseren Lesern einmal kurz vor!

Hallo liebe Leser, mein Name ist Benjamin Pieck und ich bin einer der Co.Gründer von MATCHINGBOX. Nach meinem Psychologiestudium an der Uni Frankfurt verschlug es mich erst mal nach Kairo, wo ich mit Hilfe anderer Know-How-Träger ein internationales Innovationsnetzwerk aufbauen durfte. Wieder in Deutschland angekommen war ich dann unter anderem an der Entwicklung eines Matchingalgorithmus für eine bekannte deutsche Datingplattform beteiligt. Meine große Leidenschaft gilt bis heute allerdings HR-Tech. Und so war es nicht verwunderlich, dass wir 2014 MATCHINGBOX ins Leben gerufen haben. Rückblickend freuen wir uns sehr über die Erfolge der letzten Jahre.

Wie ist die Idee zu Eurem Projekt MATCHINGBOX entstanden?

Die Wahrheit ist, die Idee zu MATCHINGBOX ist aus purem Eigennutz während unserer Studienzeit entstanden – und zwar in einem Starbucks Café in Frankfurt. Klingt nach einer Gründergeschichte aus dem Bilderbuch, oder? Aber genau so hat es sich damals zugetragen. Wir waren frustriert darüber, dass es für uns so schwierig war eine geeignete Praktikumsstelle zu ergattern. Oft erhielt man ohne Begründung Absagen und wurde nicht einmal zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Schnell war uns klar, es musste an unseren Zensuren oder den fehlenden beruflichen Referenzen liegen. Doch was wäre, wenn man als Bewerber/in die Möglichkeit bekäme mit der eigenen Persönlichkeit bereits in der Vorauswahl zu punkten. Berufliche Fachkompetenzen lassen sich schließlich auch noch on-the-job weiterentwickeln (und ganz nebenbei gesagt: sie müssen es auch!) aber der sog. cultural-fit ist entweder von Anfang an vorhanden oder eben nicht.

MATCHINGBOX: cloudbasierte HR-Software erfasst Persönlichkeit & Unternehmenskultur

Die MATCHINGBOX HR-Software ist cloudbasiert. Wie genau funktioniert das für Bewerber und Unternehmen?

MATCHINGBOX ist eine HR-Software, die mit Hilfe einer Onlineanalyse erfasst wie gut die Persönlichkeit von Kandidaten/innen zu der Unternehmenskultur von Arbeitgebern passt. Dazu legen Unternehmen online ein Firmenprofil an, verknüpfen Teams bzw. Abteilungen und laden Stellenbeschreibungen hoch. Das wäre dann schon mal die halbe Miete. Per Magic-Link können Kandidat/innen nun zum Bewerbungsprozess eingeladen werden. Unser Matchingalgorithmus errechnet dann automatisiert einen transparenten Matchingscore, der den individuellen Passungsgrad wiedergibt. Wichtig ist an der Stelle zu betonen, dass der Score beiden Seiten angezeigt wird. Unternehmen nutzen diesen Ansatz inzwischen nicht nur für den Auswahlprozess von externen Kandidaten/innen, sondern auch für interne Stellenbesetzungen und Karriereplanung.

Wie ist es für die Software möglich, genaue Aussagen über die Persönlichkeitsstruktur eines Bewerbers zu treffen und wie verlässlich sind diese Aussagen?

Wir haben die letzten 4 Jahre in die Entwicklung des Matchingverfahrens investiert und sind stolz auf das Ergebnis, auch wenn die ersten Ergebnisse sehr ernüchternd waren. Der Algorithmus von MATCHINGBOX basiert auf einem neuronalen Netzwerk und berücksichtigt soziodemografische (Lebenslaufdaten), psychometrische und verhaltensbasierte Daten. Besonders stolz sind wir darauf, dass das neuronale Netzwerk inzwischen in der Lage ist selbständig zu lernen. Die dafür nötigen Trainingsdaten stammen entweder aus unserem eigenen Talentpool oder dem des jeweiligen Unternehmens.

Candidate Screening S

Euer Versprechen lautet, dass Arbeitgeber durch ihre Unternehmenskultur und MATCHINGBOX Zeit und Kosten im Auswahlprozess von Kandidaten sparen. Welche Kriterien sind dafür ausschlaggebend und woher kommen die Daten?

Dieses Versprechen lässt sich aus unseren bisherigen Matchingergebnissen ableiten. Wir können inzwischen einen Trackrecord von fast 25.000 Matchings vorweisen. Es hat sich früh gezeigt, dass der Fit (Passung) zwischen der/der Kandidat/in und dem entsprechenden Team oder der Abteilung den größten Einfluss auf die spätere Performance hat. Die viel zitierte Arbeitszufriedenheit bzw. Motivation des Mitarbeiters wird hingegen am stärksten von der Passung zur direkten Führungskraft beeinflusst. Sehr spannend, wenn man bedenkt, dass diese beiden Kriterien kaum eine Rolle bei der Personalauswahl spielen. Uns ist es besonders wichtig, dass unsere Software so wie viele andere KI-gestützte Anwendungen nicht zum Einsatz kommt, weil sie gerade im Trend liegt, sondern wegen der Vorteile, die dieses System mit sich bringt. Wir messen beispielsweise den Matchingerfolg durch NPS-Befragungen, erfassen den time-to-hire und die retention-rate der Kandidat/innen und stellen diese KPI’s visualisiert in einem Bewerberfunnel dar.

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Apropos Daten, wie geht Ihr mit dem Thema Datenschutz / Datenverarbeitung um und welche persönlichen Daten werden von Euch verarbeitet?

Das ist für uns ein inzwischen eine der wichtigsten Erfolgssäulen geworden. Wir nehmen den Datenschutz sehr ernst. Ich gehe davon aus, dass das jedes Unternehmen von sich behauptet. Deswegen möchte ich etwas konkreter werden. Intern haben wir drei Fokusfelder ausgerufen.
Nachvollziehbarkeit: Uns ist es sehr wichtig, dass unser Matchingalgorithmus keine Black Box für unsere Kunden ist. Unternehmen können jederzeit nachvollziehen, welche Daten verarbeitet werden und wie Ergebnisse konkret zu Stande kommen.
Transparenz: Da es sich bei unserer Software um ein algorithmisches Entscheidungssystem handelt arbeiten wir hier eng mit dem HR-Ethikrat zusammen. Darüber hinaus nehmen wir bei größeren Kundenprojekten auch immer den entsprechenden Betriebsrat in einer frühen Projektphase mit an Bord.
Verantwortung: Daten, die im Rahmen des Matchings generiert werden, werden ausschließlich verschlüsselt übertragen und nur zur Beurteilung von Kandidat/innen im Rahmen von Stellenbesetzungen genutzt. Wir haben sichergestellt, dass sich unsere Serverstandorte alle in Deutschland befinden. Darüber hinaus haben wir mit unserem Datenschutzbeauftragten daran gearbeitet DSGVO und AGG-konform zu sein.
Wer mehr über unsere Datenschutzrichtlinien erfahren möchte, kann dies im Rahmen von kostenfreien Webinaren tun, die wir regelmäßig anbieten.

MATCHINGBOX: Teamanalytics

Gibt es schon Pläne, was Ihr als nächstes vorhabt? Vielleicht etwas, über das wir dringend berichten sollten?

Die Corona-Pandemie hat unseren Zeitplan für dieses Jahr ein bisschen durcheinandergewirbelt. Aktuell freuen wir uns sehr über weitere (Pilotierungs)-kunden, die Lust haben mit uns gemeinsam die Zukunft von HR zu gestalten. Aber tatsächlich arbeiten wir gerade schon an einem Erweiterungsmodul im Bereich des Skillsmanagements. Erste Tests waren vielversprechend. Wir würden uns sehr freuen bald davon zu berichten.

Wunderbar, dann sind wir gespannt und tragen das schon mal in unseren Redaktionsplan ein 😉
Vielen Dank für das Interview & weiterhin viel Erfolg für Euch!

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