Es gibt Apps, die braucht kein Mensch. Und es gibt Apps, die das Potenzial haben die Welt ein Stück besser zu machen. MOBIKO gehört definitiv zur zweiten Kategorie.
Das Start-up ermöglicht Mitarbeitern anbieterunabhängig alle verfügbaren Verkehrsmittel und Mobilitätsdienstleistungen weltweit nach individuellem Bedarf und Umweltbewusstsein zu nutzen. Abgerechnet wird beim Arbeitgeber einfach per App. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist aber so!
Wir haben mit Nicola Büsse darüber gesprochen wie MOBIKO funktioniert und welche Vorteile es für Unternehmen und Mitarbeiter bringt.
Stell Dich unseren Lesern doch bitte einmal kurz vor!
Mein Name ist Nicola Büsse (32) und bin eine von drei Gründern des Green Mobility Startups MOBIKO in München. Nach dem TUM-BWL Studium mit Schwerpunkt BWL und Maschinenwesen hat es mich erst einmal fünf Jahre zum Automobilzulieferer nach Stuttgart verschlagen. Dort habe in der Unternehmensstrategie bereits erste Erfahrungen mit Ausgründungsprozessen von Corporate Startups gesammelt, um dann zurück in München bei der Audi Business Innovation GmbH die Ausgründung von MOBIKO voranzutreiben. Gemeinsam mit meiner Teamkollegin bei der Audi Business Innovation GmbH, Franziska Salzmann, wechselte ich in das Startup MOBIKO, wo ich seither neben vielen anderen schönen Gründer-Aufgaben auch als Head of Sales für die Sales-Aktivitäten bei MOBIKO verantwortlich bin.
Wie ist die Idee zu MOBIKO entstanden?
Vor circa drei Jahren haben wir angefangen, uns mit der Mobilität von Unternehmen stärker zu befassen und festgestellt, dass das betriebliche Mobilitätsangebot für Mitarbeiter extrem überholt und starr ist: Führungskräfte und Außendienstmitarbeiter erhalten oft einen persönlichen Dienstwagen, ein weiterer Teil der Beschäftigten bekommt manchmal ein Jobticket für den öffentlichen Nahverkehr und oftmals wird dem Mitarbeiter gar nichts angeboten. Wenn es ein Mobilitätsangebot gibt, deckt sich dieses in vielen Fällen nicht mit den individuellen und flexiblen Bedürfnissen sowie den zunehmenden Nachhaltigkeitsansprüchen der Mitarbeiter. Sie gehen also auch leer aus, doch der Grundbedarf an Mobilität bleibt. Gleichzeitig etablieren sich immer mehr Mobilitätsangebote direkt vor unserer Haustüre. Und obwohl zahlreiche Mitarbeiter diese Services schon in ihrer Freizeit regelmäßig nutzen, sind alternative Fortbewegungsmittel immer noch nicht in den Unternehmen angekommen. Das wollen wir nun ändern – mit MOBIKO!
Welche Mobilitätsarten umfasst MOBIKO und wie kann das Mobilitätsbudget eingesetzt werden?
Mit MOBIKO ermöglichen wir Arbeitgebern ihren Mitarbeitern ein monatliches, flexibel einsetzbares Mobilitätsbudget für den Arbeitsweg und für Fahrten in der Freizeit per App zur Verfügung zu stellen. Damit können Mitarbeiter alle verfügbaren Verkehrsmittel und Mobilitätsdienstleistungen weltweit nach individuellem Bedarf und Umweltbewusstsein nutzen und bei ihrem Arbeitgeber ganz einfach per MOBIKO App abrechnen.
Da der Mobilitätsmarkt im stetigen Wandel ist, die Infrastrukturen, sowie Mobilitäts- und Verkehrsanbieter von Stadt zu Stadt extrem unterschiedlich sind und jeder Mensch individuelle und situationsabhängige Mobilitätsbedürfnisse hat, haben wir uns für ein anbieterunabhängiges Angebot entschieden. Kurzum, mit MOBIKO genießen Mitarbeiter maximale Mobilitätsfreiheit weltweit und können jederzeit, jeden Ortes jedes Verkehrsmittel nutzen und die dafür angefallenen Ausgaben bei ihrem Arbeitgeber einreichen. Der einzige gemeinsame Nenner ist bei uns die Rechnung oder das Ticket, welches der Mitarbeiter dann über MOBIKO einreicht.
Der Einsatz von MOBIKO gestaltet sich bei unseren Kunden sehr individuell: Als Alternative zum klassischen Jobticket, als Dienstwagenalternative oder -downsizing, als initialer oder ergänzender Mobilitätsbenefit zu bereits bestehenden Mobilitätsangebote oder ein Hybrid mehrerer Varianten – je nachdem, welche Anforderungen das Unternehmen und welche Bedürfnisse die Belegschaft mit sich bringt.
In welcher Weise ist das Bedürfnis nach Mobilität in der Arbeitswelt Eurer Meinung nach gestiegen?
Heute Homeoffice, morgen Webinar-Teilnahme im Haus der Schwiegereltern, übermorgen Gipfelwanderung in den Alpen – um den anspruchsvolleren Bedürfnissen der Belegschaft in unserer schnelllebigen Zeit als auch während der aktuellen Ausnahmesituation gerecht zu werden, kommt dem Thema Mobilität eine noch nie dagewesene Schlüsselfunktion zu. Unternehmen sind gefordert, das Thema Mobilität neu zu justieren, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und sie dennoch flexibel mobil zu halten. Genau hier setzen wir mit MOBIKO an und sind dabei bestrebt, unsere Lösungen stetig auf die Bedürfnisse und Anforderungen von Unternehmen sowie ihren Mitarbeitern auszurichten.
Welchen Einfluss hat die Corona Pandemie auf MOBIKO?
Flatten the curve, Lockdown, Social Distancing: Die Corona-Pandemie hat unser tagtägliches Mobilitätsverhalten maßgeblich beeinflusst. Fest steht, dass sich die Mobilität durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie und der Anordnung zur Heimarbeit vorwiegend in den privaten Kontext verschoben hat. Viele Unternehmen stellen nun ihre Benefits auf den Prüfstand. Denn Angebote, die nur im Headquarter verortet sind, können Mitarbeiter im Home Office derzeit schlichtweg nicht nutzen. Da unsere Nutzer bei MOBIKO ihre Mobilität auf dem Arbeitsweg aber auch die Freizeitmobilitätsausgaben einreichen können, hat sich die Relevanz von MOBIKO sogar noch stärker manifestiert.
Es gibt natürlich auch Berufe, in denen muss man pendeln und reisen, wie etwa viele Berufsgruppen, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Dienstleistung Vorort erbringen oder im direkten Kundenkontakt stehen.
Durch die Modularität und Flexibilität unserer Software können wir auf all diese Gegebenheiten eingehen und die Mobilität der Mitarbeiter sicherstellen, ohne, dass sie auf die Begünstigungen des Arbeitgebers verzichten müssen.
Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen?
Der Mehrwert für Unternehmen liegt darin, das Thema Mitarbeitermobilität auf ein effizientes und zukunftsfähiges Level zu heben – individuell, situativ, digital. Vor allem aber erhalten Unternehmen mit MOBIKO ein Tool, mit dem sie ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten sowie das Wohlbefinden der Mitarbeiter als Arbeitgeber aktiv fördern und im gleichen Zuge von diversen Einsparpotenzialen profitieren können, wie etwa:
- Einsparung von Lohnnebenkosten bei Einführung von MOBIKO ggü. einer klassischen Gehaltserhöhung, da durch Nutzung einiger Mobilitätstypen eine steuer- und sozialabgabenfreie Rückerstattung möglich ist
- Kosteneinsparung ggü. dem Dienstwagen (bei sogenannten „Motivationsfahrzeugen“)
- Rückerstattung nur von genutztem Budget – keine Fixkosten und unnötigen Kontingentabnahmen (z.B. bei Jobtickets)
- CO2-Einsparung durch die Nutzung verschiedener nachhaltiger Mobilitätsoptionen und zur Verfügungstellung als Alternative zum Dienstwagen
Inwieweit profitieren Arbeitnehmer durch Euer Angebot?
Ein Benefit für alle, anstatt viele Benefits für wenige: Für Arbeitnehmer ist MOBIKO ein bedarfsorientierter Mobilitätsbenefit, der es ihnen erstmalig ermöglicht, je nach individuellem Bedarf, Nachhaltigkeitsbewusstsein, Verkehrs-, Wetter- oder Gefühlslage die Verkehrsmittel zu nutzen, die sie gerne möchten und die Kosten beim Arbeitgeber einfach und digital abzurechnen. MOBIKO macht damit auch die Nutzung von Verkehrsmitteln, wie etwa dem Taxi, Sharing-Diensten, Mietwagen, etc. – auch im privaten Kontext – für Mitarbeiter erstattbar, die bei der Mehrheit Firmen oftmals nicht berücksichtigt werden.
Anstatt die eingereichten Mobilitätsbelege pauschal zu versteuern, kommt bei MOBIKO eine Künstliche Intelligenz der Anwendung zum Tragen: Mit dem eigens entwickelten Steueralgorithmus und den dazu vorliegenden Mobilitätsdaten wird eine wirtschaftlich optimierte und steuerkonforme Besteuerung aller Ausgaben gewährleistet. Beim Mitarbeiter kommt dadurch mehr Netto an, insbesondere bei der Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel – ganz getreu unserem Motto: Grüner fahren. Steuern sparen.
Was müssen Unternehmen tun, um MOBIKO zu nutzen?
Im Rahmen einer Produktvorstellung via (Web-) Call geben wir Arbeitgebern einen Überblick über die Funktionen von MOBIKO, gehen auf Ihre individuellen und firmenspezifischen Fragen sowie Anforderungen ein, und ermitteln mit ihnen, ob MOBIKO der passende Mobilitätsbenefit für ihr Unternehmen ist. Auf Anfrage erhalten Arbeitgeber auch Zugangsdaten zu einem persönlichen MOBIKO Test-Account, um sich mit der Anwendung und den Features vertraut zu machen.
Für eine schnelle und reibungslose Einführung von MOBIKO erhalten Arbeitgeber eine Checkliste für alle erforderlichen nächsten Schritte sowie sämtliche vertragsrelevante Dokumente. Nach Vertragsabschluss und anschließendem Setup des MOBIKO Accounts kann es direkt mit dem Onboarding der Mitarbeiter losgehen.
Plant Ihr weitere Entwicklungen des Tools, z.B. eine Ausweitung von Zielgruppen, o.ä.?
Perspektivisch wird sich MOBIKO über den initialen Benefit Use Case hinaus weiterentwickeln, unserer Mobilitäts-DNA wollen wir aber treu bleiben. Unser Ziel ist es mit MOBIKO ein Produkt zu schaffen, mit dem Unternehmen all ihre Mobilitätsangebote an einem zentralen Ort orchestrieren können. So auch Dienstwägen, Jobbikes, Jobticktes, Mobilitätsbudgets, uvm. Aus diesem Grund entwickeln wir die MOBIKO Mobility Suite, mit der Arbeitgeber Budgets für alle Mobilitätslösungen, ob für klassische Mobilitätsbenefits oder als frei verwendbares MOBIKO Mobilitätsbudget, bereitstellen können. Darüber hinaus möchten wir mit dem MOBIKO Green Bonus das Nachhaltigkeitsreporting für Unternehmen vereinfachen und den Mitarbeitern Anreize bieten, ihren Arbeitgebern Reisekosten zu ersparen, indem sie ebenso für Einsparungen belohnt werden, die sie auf ihren Geschäftsreisen erzielen.
Danke für das spannende Interview! Wir wünschen Euch auch weiterhin viel Erfolg bei Euren Vorhaben und der Mobilitäts-DNA!