Queb Benchmark #01/2022: Methodik, Allokation und Budgets im HR

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Nachdem wir die häufigsten Fragen zum neuen Queb Benchmark in unseren FAQ`s geklärt haben, widmen wir diesen Teil der Serie einigen Insights aus dem ersten Queb Benchmark 2022. Neben einem Blick auf Methodik und Soziodemografie des Queb Benchmark zeigen wir in diesem Beitrag Daten bezüglich der Allokation sowie vorhandener Budgets in Bezug auf Employer Branding, Recruiting und Diagnostik.

Den Bereich

  • FTE & KPI im HR

beleuchten wir in diesem separaten Beitrag:
https://www.queb.org/blog/queb-benchmark-01-2022-fte-kpi-im-hr/

Folgenden Fragen, die wir hier im Blog nur in Auszügen vorstellen, geht das 1. Queb Benchmark 2022 nach:

  • Wo Employer Branding und Recruiting organisatorisch aufgehängt sind
  • Ob die Bereiche organisatorisch gemeinsam oder getrennt agieren,
  • Welche Budgets für Employer Branding, Recruiting, Active Sourcing, Eignungsdiagnostik und Recruiting Marketing Maßnahmen – national wie international – zur Verfügung stehen
  • Wie viele Mitarbeitende im Bereich Employer Branding arbeiten,
  • wer welche Verantwortung übernimmt (Direktansprache, Onboarding) und
  • welche Zielgruppen (Absolventen, Festangestellte, Blue & White Collar, Studierende etc.) von welchen Ansprechpartnern (Active Sourcer, HR-Businesspartner, Recruiter etc.) betreut werden.
  • Welche KPI von Unternehmen vornehmlich erhoben werden und
  • mit welchen Time-to-Hire und Cost-per-Hire Unternehmen für diverse Zielgruppen durchschnittlich rechnen müssen.

Nun aber zur

Methodik, Allokation und Budgets im HR

Und vorab also der Blick auf Methodik und Soziodemografik des Queb Benchmarks:

  • Erhebungszeitraum: Mai – Juni 2022
  • Methode: Onlinebefragung auf Deutsch, einmalige Teilnahme pro Unternehmen
  • Stichprobengröße und Fallzahl: 87 Unternehmen
  • Teilnahme: Die Teilnahme an der Befragung stand jedem Unternehmen offen
  • Weitere Informationen zu den Teilnehmenden dieses ersten Queb Benchmark #01 / 2022 finden sich am Ende dieses Beitrags

Hinweis: Sollte Dein Arbeitgeber nicht mitgemacht haben und / oder damit nicht über einen Dashboard Zugang verfügen, findest Du in unserer FAQ zum Queb Benchmark die Info, wie das auch nachträglich noch möglich ist.

Filtermöglichkeiten im Dashboard

Die Ergebnisse des Benchmarks können im Dashboard auf zwei Arten gefiltert werden.
Zum einen sind die Branchen nach Wirtschaftssektoren zusammengefasst. Das heißt konkret: Die Daten können nach „industrieller Sektor“ oder „Dienstleistungssektor“ gefiltert werden. Zusätzlich können die Daten nach Unternehmensgröße gefiltert werden.

Die Unternehmensgrößen sind wie folgt definiert:

  • Kleine und mittelständische Unternehmen bis 249 Mitarbeitende
  • Großunternehmen: 250 – 5.000 Mitarbeitende
  • Konzern: 5.001 – 49.999 Mitarbeitende
  • Konzern ab 50.000 Mitarbeitende

Ergebnisse bei Fragen nach internationalen Zahlen (etwa Budgets), beziehen sich jeweils auf „international, ohne Deutschland“.

HINWEIS:

Unternehmen, die an der Befragung des Benchmarks teilgenommen haben, und den Ergebnis-Report käuflich erwerben, erhalten im Dashboard jeweils automatisch eine optische Einordnung, im Vergleich zum Wettbewerb.

Im folgenden Beispiel zeigt der graue Balken beispielhaft an, dass das eigene Unternehmen zur Gruppe mit 250 – 5.000 Mitarbeitenden gehört und dass insgesamt 20,7 Prozent der teilnehmenden Unternehmen dieser Gruppe angehören.

Übrigens:

Ein schöner Nebeneffekt des Dashboards ist, dass sich die einzelnen Kategorien als PNG-Datei exportieren lassen. Auf diese Weise können sie leicht in Präsentationen, etwa als Entscheidungsgrundlage, eingebaut werden.

Queb Benchmark #01/2022: Methodik, Allokation und Budgets im HR | Unternehmensgröße

Allokation – wo ist das Thema Recruiting im Unternehmen aufgehängt?

Ohne den Einsatz von Filtern zeigt das Dashboard, wo Recruiting bei den teilnehmenden Unternehmen durchschnittlich eingesetzt wird. Zu 86,9 % ist das Recruiting* demnach direkt im Bereich HR verankert. Der Bereich Marketing belegt im Durchschnitt Platz 2 und immerhin 6 % der Befragten allokieren ihr Recruiting unter „Sonstiges“. Der Bereich Kommunikation kommt in der durchschnittlichen Betrachtung mit 3,6 % eher selten zum Einsatz.

Queb Benchmark #01/2022: Methodik, Allokation und Budgets im HR | Allokation

Jetzt das große, ABER: Setzt man die oben erwähnten Filter ein, zeigen sich je nach Unternehmensgröße oder Branche erhebliche Unterschiede. Grundsätzlich lässt sich in etwa sagen: je größer das Unternehmen, desto öfter ist das Recruiting im HR aufgehängt. Bei kleineren Unternehmen entsprechend umgekehrt.

Ebenso hält die Filterung nach Branchen entsprechende Überraschungen bereit.

Was der Bereich Allokation im Queb Benchmark noch verrät

Das Queb Benchmark bietet neben der Aufhängung des Recruitings noch Ergebnisse zum Employer Branding sowie der Frage, ob die beiden Bereiche im Unternehmen als gemeinsame oder getrennte Bereiche eingesetzt werden. Immer mit der Möglichkeit, die Ergebnisse zu filtern und/oder im Vergleich mit dem eigenen Unternehmen zu betrachten.

Budgets im HR

Außer der Allokation beschäftigt sich das erste Queb Benchmark 2022 hauptsächlich mit den Themen Budgets, FTE, Vakanzen und KPI. Das Thema KPI betrachten wir – wie oben angekündigt – später in einem separaten Beitrag.

Budgets im Employer Branding

Beim Thema Budget geht es konkret um die Frage, welche Budgets Unternehmen – unterteilt in national und international – für Employer Branding, Active Sourcing, Recruiting-Diagnostik und Recruiting-Marketing-Maßnahmen (Stellenanzeigen, Recruiting-Kampagnen, Hochschulmarketing, …) zur Verfügung stehen.

Im Folgenden eine beispielhafte Abbildung, was User im Dashboard zu sehen bekommen.

Achtung: Diese Ansicht bildet nicht den Durchschnitt ab, sondern dient lediglich dem optischen Eindruck.

Queb Benchmark #01/2022: Methodik, Allokation und Budgets im HR | Budgets im HR
Abbildung: Beispielhafte Abbildung des Dashboards unter Anwendung diverser Filter.
Die zugehörigen Prozentwerte sind in dieser Abbildung ausgeblendet, mit Dashboard Zugang aber verfügbar.

Tatsächlich stehen 33 % der befragten Unternehmen aller Unternehmensgrößen und Branchen ein Budget von 100.000 € für Deutschland zur Verfügung. Budgets mit mehr als fünf Millionen Euro sind in Deutschland selten.
9,3 % der befragten Unternehmen verfügen über gar kein Budget für Deutschland und weitere 33,3 % verfügen international über kein Budget.

In der internationalen Betrachtung (ohne Deutschland) verfügt der Großteil der Befragten über ein Budget von bis zu 500.000 Euro. Immerhin fast 9 % der Unternehmen verfügen international über bis zu fünf Millionen Euro Budget für Employer Branding Maßnahmen.

Budgets für Active Sourcing, Recruiting Diagnostik und Recruiting Marketing Maßnahmen

Was das Active Sourcing anbelangt, verfügt fast ein Viertel der Teilnehmenden über kein Budget für Deutschland. Insgesamt verfügen nur 48 % der befragten Unternehmen überhaupt über internationale Active Sourcing Budgets.

In die Kategorie Recruiting Diagnostik Budgets werden bei der Befragung sowohl Tools als auch Lizenzen und Verfahren zusammengefasst. Mehr als 36 % der Befragten geben an, für Recruiting-Diagnostik in Deutschland über gar kein Budget zu verfügen. International sind es nur etwa 45 %, die überhaupt mit einem Budget aufwarten können. Bei den Unternehmen, die über Budgets verfügen, liegen diese national wie international selten über 50.000 €. Nur zwischen ein bis knapp vier Prozent der Unternehmen können national oder international mit mehr als einer Million Euro Budget für Recruiting Diagnostik glänzen.

Recruiting Marketing Maßnahmen

Die Kategorie Recruiting Marketing Maßnahmen umfasst Stellenanzeigen, Recruiting-Kampagnen, Google Ads, Hochschulmarketing etc.

Dem größten Anteil der Befragten (39 %) stehen hierfür bis zu 500.000 € pro Jahr zur Verfügung. Etwa einem Prozent stehen für den deutschen Markt mehr als fünf Millionen Euro zur Verfügung. International ist bei fast 40 % der Unternehmen gar kein Budget für Recruiting Marketing Maßnahmen vorhanden. 26 % der Unternehmen investieren international bis zu 100.000 Euro.

Im nächsten Beitrag werfen wir einen Blick auf die FTE im Employer Branding sowie die KPI, die von Unternehmen favorisiert werden.

Es geht unter anderem darum, wie viele Mitarbeitende im Bereich Employer Branding arbeiten, wer welche Verantwortung übernimmt (Direktansprache, Onboarding) und welche Zielgruppen (Absolventen, Festangestellte, Blue & White Collar, Studierende etc.) von welchen Ansprechpartnern (Active Sourcer, HR-Businesspartner, Recruiter etc.), betreut werden.

Abschließende Bemerkungen zum Queb Benchmark #01 / 2022:

Mit knapp 37 % nahmen am ersten Queb Benchmark Konzerne mit zwischen 5.001 bis 49.999 Mitarbeitern teil.
Konzerne ab 50.000 Mitarbeitern sind in der Befragung mit 27,6 % vertreten.
Kleinunternehmen bis 49 Mitarbeitenden machen gut 10 % der Befragten aus und mittelständische Unternehmen zwischen 50 und 249 Mitarbeitenden machen 4,6 % der Befragten aus.

Noch ist eine leichte Mehrheit der teilnehmenden Unternehmen Mitglied des Queb Bundesverband. Diese Verhältnisse werden sich im Zuge weiterer Benchmarks von Queb mit Unterstützung von Trendence durch größere Bekanntheit und eine wachsende Teilnehmerzahl sicherlich verschieben.

Mit fast 69 % agieren die meisten Unternehmen sowohl national als auch international.

31 % agieren ausschließlich in Deutschland.

Weitere Informationen zum Queb Benchmark

Queb wird diese Art von Benchmark in Zukunft etwa zwei bis drei Mal im Jahr zu unterschiedlichen Themen erheben.

Falls Sie erst mit dem zweiten Benchmark oder später am Queb Benchmark teilnehmen, haben Sie dennoch die Möglichkeit auch die vorherigen Benchmarks zu beantworten. Weil bisherige Benchmarks mit jedem neuen Benchmark wieder geöffnet werden, haben Sie durch Ihre Teilnahme die Chance auch die Ergebnisse der vorherigen Benchmarks zu erhalten. Qualität und Aussagekraft der Benchmarks steigen mit der Anzahl teilnehmender Unternehmen.

Übrigens: Das Vorgehen der Befragung zur Erhebung der Daten und zu deren Ergebnisdarstellung wurde kartellrechtlich seitens der internationalen Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells geprüft.

Folgende Links erklären alles Wissenswerte zu den Queb Benchmarks

* Obwohl es in der Befragung (s. Einblendung der konkreten Frage im Screenshot) heißt: „Wo ist in Ihrem Unternehmen das Thema Recruiting Marketing allokiert?“, bezieht sich die Frage darauf, wo das Thema Recruiting in Ihrem Unternehmen verankert ist.