Familienfreundlichkeit ist längst nicht in allen Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. voiio ist eine B2B Lösung, die Mitarbeitenden über 3.000 Angebote für alle Fragen rund um das Familien- und Privatleben bietet. Spätestens seit Corona und Home-Schooling wissen wir: Es ist allerhöchste Zeit, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Erst recht, um der Zufriedenheit der Arbeit willen und weil Familienfreundlichkeit als zentraler Bestandteil der Arbeit der Zukunft gilt.
Wie das funktioniert, wollten wir vom Gründer und Geschäftsführer von voiio, Björn Wind, wissen. Er hat sich mit der Plattform voiio bei den Queb HR Innovation Awards 2021 beworben.
Los geht’s!
Björn, stell Dich und Euren Service voiio unseren Leserinnen und Lesern doch bitte einmal kurz vor!
Mein Name ist Björn und ich bin der Gründer und Geschäftsführer von voiio. Ich habe die Firma im Jahr 2018 mit Kerstin Michels und Holger Klinger gegründet. voiio ist eine innovative B2B-Lösung, die Mitarbeitende in allen Fragen rund um das Privat und Familienleben unterstützt – egal ob Angebote für werdende Eltern bis hin zur Hilfe von pflegenden Angehörigen. Diese Hilfe ermöglichen wir mittels einer digitalen Plattform, auf der sich die Angestellten einloggen und dank eines Matchmaking-Algorithmus passende Angebote zu individuellen Lebenssituationen angezeigt bekommen.
Aus welchem Bedarf heraus ist die Idee zu voiio entstanden?
Vor voiio war ich Geschäftsführer eines Start-ups aus Hamburg mit rund 60 Mitarbeitenden und beobachtete eine eigentümliche Situation in der Sommerzeit. Während draußen schönstes Urlaubswetter war, saßen mehrere Kinder in unserem Großraumbüro, weil die Eltern keine Kinderbetreuung für die schulfreie Zeit gefunden hatten.
Parallel dazu habe ich nach Mitarbeiterbenefits für unser Team gesucht und alles Mögliche gefunden: vom obligatorischen Obstkorb über Sportprogramme bis hin zu Mobilitäts- und Essenszuschüssen. Aber eine Sache gab es nicht: etwas für die Familie. Dabei sagen 91% der Deutschen, dass Familie das Wichtigste für sie ist. Wir fanden heraus, dass deutsche Unternehmen durchschnittlich 1.300€ für Mitarbeiter-Benefits ausgeben. Aber nur ein Bruchteil davon fließt in Familie oder Privatleben. Damit hatten wir den Anlass und eine Mission, um voiio zu gründen: Wir wollen die Arbeitswelt familienfreundlicher machen!
Ihr beschreibt Euch als „digitale Full-Service Solution rund um betriebliche Familienfreundlichkeit“. Was können unsere LeserInnen sich darunter vorstellen?
Als B2B-Plattform bieten wir den Mitarbeitenden über 3.000 Angebote für alle Fragen rund um das Familien- und Privatleben bietet. Um diese Breite an Angeboten zielgerichtet und personalisiert an die richtigen Nutzer zu bringen, haben wir einen Matchmaking-Algorithmus entwickelt, der die Inhalte unserer Plattform auf die jeweilige Lebensphase unserer Mitglieder ausrichtet: So stellen wir sicher, dass egal ob Single, gleichgeschlechtliches Paar, Eltern oder pflegende Angehörige immer die für sie passenden Angebote ausgespielt bekommen. Dabei meinen wir mit Angeboten etwa Dienstleistungen, wie zum Beispiel eine Kinderbetreuung, Familienausflüge, Schwangerschaftskurse oder eine Pflegeplatzvermittlung. Derartige Angebote können unsere Nutzer kostenfrei oder mit Preisersparnissen von bis zu 50% in der Plattform buchen und erhalten dann innerhalb von 24 Stunden den gewünschten Service in persönlich geprüfter Qualität.
Kannst Du uns ein paar Beispiele für Angebote nennen, die häufig gebucht werden?
Die Frequenz der Buchung von Angeboten ist nicht so leicht zu pauschalisieren. So unterliegt diese teilweise verschiedenen saisonalen Schwankungen, zum Beispiel das Thema Ferienbetreuung. Außerdem sind die Angebote teils sehr unterschiedlich; eine Stunde Babysitting ist einfach schneller beziehungsweise häufiger gebucht als eine umfangreiche psychosoziale Beratung, die meist aus mehreren Sitzungen besteht.
Ein paar Themen sind aber sicherlich seit der Corona-Krise und seit der vermehrten Arbeit im Home-Office zum Dauerbrenner geworden: virtuelle Kinderbetreuung sowie virtuelle Nachhilfe- und Lernförderungsangebote für die Kleinen sowie diverse Home-Office-Achtsamkeitskurse für Singles, Paare und Schwangere.
Welche Vorteile haben Unternehmen und MitarbeiterInnen, wenn sie Eure Dienste in Anspruch nehmen?
Unsere Angebote gibt es exklusiv nur auf unserer Plattform. Sie sind on-demand und mit nur einem Klick gebucht. Eine weitere tolle Funktion in der Plattform ist unser „Familien-Kalender“. Über diesen lassen sich Angebote sehr einfach in den Familienalltag integrieren.
Unsere Angebote sind deutschlandweit verfügbar. Damit wollen wir vor allem die Familien unterstützen, bei denen es kaum regionale Möglichkeiten für Unternehmungen oder Unterhaltung gibt. Und da sich Qualität und Familie nicht trennen lassen, prüfen wir alle Angebote regelmäßig und persönlich.
Habt Ihr Erfahrungen dazu, ob Unternehmen voiio bereits gezielt für Employer Branding oder Recruiting einsetzen?
Viele unserer Partnerunternehmen nutzen uns für diese Gründe. Wir haben auch zahlreiche Angebote zu Themen wie Wiedereinstieg nach der Elternzeit oder eben Achtsamkeit. Außerdem haben wir mit voiio Experts zahlreiche Experten in der Plattform, die bei jeder Lebenssituation mit Rat und Tat zur Seite stehen. Damit unterstützen wir bereits frühzeitig das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, was sie natürlich stärker an ihren Arbeitgeber bindet.
voiio gibt es jetzt seit etwa drei Jahren. Kannst Du etwas zur Nachfrage sagen? Seid Ihr zufrieden?
Ja, in der Tat. Unsere damalige Hypothese, dass Familienfreundlichkeit in deutschen Unternehmen unterrepräsentiert ist und deshalb großes Potenzial besitzt, hat sich bestätigt. Wir haben mittlerweile über 350 Partnerunternehmen unterschiedlicher Größe – von einem kleinen Zahnarzt bis hin zu einem großen DAX-Konzern ist alles dabei. Und wir sehen ein klares Signal: Unsere Aktivierungsquote ist um 20x höher als beim Wettbewerb. Unsere Mitglieder kommen gern und regelmäßig auf unsere Plattform. Es gibt also eine große Nachfrage bei Unternehmen, aber auch bei Mitarbeitenden in Deutschland.
Ihr seht die Familie als zentralen Bestandteil der Arbeit der Zukunft. Was genau meint Ihr damit?
Wir denken, dass Familie ein elementarer Bestandteil von New Work sein muss, besonders in der Betrachtung des Zusammenspiels aus Beruf und Privatleben. Unternehmen haben bereits erkannt, dass das Wohlbefinden der Mitarbeitenden einen hohen Stellenwert besitzt. Jedoch ist für 9 von 10 Deutschen Familie das Wichtigste für das eigene Wohlbefinden. Also muss die Arbeitswelt hier mehr investieren.
Außerdem ist das Zusammenspiel aus Beruf und Privatleben wichtig für die Produktivität und Motivation der Angestellten. Besonders die letzten Monate haben uns gezeigt, dass hybride Arbeitsmodelle eine zunehmend größere Rolle für die zukünftige Arbeit spielen werden. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und Familie stark. Und es ist an den Arbeitgebern, hier stärker zu unterstützen.
Wie geht es weiter bei Euch? Was sind Eure Pläne für die Zukunft?
Unser Angebot hat den Anspruch, Mitarbeitende in allen Lebenslagen und -phasen höchst individuell zu unterstützen. Unser aktuelles Portfolio deckt dabei die prominentesten Themen beziehungsweise Lebensphasen ab: von der Schwangerschaft bis zum Thema Pflege. Innerhalb dessen gibt es jedoch sehr individuelle Lebensentwürfe mit wiederum sehr persönlichen Anliegen. Unser Anspruch ist es hier, noch persönlicher zu unterstützen und daher unser Angebot stetig auszubauen sowie unsere Matching-Technologie weiter zu verbessern.
Rein quantitativ messen wir unseren Erfolg in der Anzahl der Familien, die wir unterstützen: Hier ist unser Anspruch spätestens Ende 2023 über 1.000.000 Familien durch unsere Plattform zu unterstützen beziehungsweise das Familienleben zu prägen.
Danke für das Interview und den Einblick, lieber Björn. Wir sind gespannt, wie es mit dem Thema Familienfreundlichkeit weitergeht!