Die TELEKOM BOTSCHAFTER haben den „HR Innovation Award 2019″ gewonnen. Wir sprechen mit Winfried Ebner über das Projekt.

Die TELEKOM BOTSCHAFTER haben den „HR Innovation Award 2019 gewonnen. Wir sprechen mit Winfried Ebner über das Projekt.Die TELEKOM BOTSCHAFTER haben den „HR Innovation Award 2019“ in der Kategorie „etablierte Unternehmen“ gewonnen. Gemeinsam mit gust.network, Verlingo, Eismann und der WBS Akademie habt Ihr es durch die Fach-Jury bewertet auf die Shortlist geschafft und Euch im Public Voting im Rahmen des Recruiting Convents gegen Eure Wettbewerber durchgesetzt.

Dazu an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch von unserer Seite!

Unseren Lesern und allen, die auf dem #RC19 bei der Preisverleihung nicht dabei sein konnten, würden wir jetzt gerne noch einen tieferen Einblick darin geben, mit welchem Konzept Ihr Jury und Publikum überzeugen konntet.

 Los geht´s mit unseren Fragen!

 

Stell Dich doch bitte unseren Lesern einmal kurz vor!

Mein Name ist Winfried Ebner. Ich baue Menschen-Netzwerke im Bereich Corporate Communication der Deutschen Telekom AG. Ich habe Kommunikationswissenschaften studiert und über „Community Building for Innovations“ promoviert. Mich bewegen Themen wie Social Media, NewWork, Working Out Loud, Digital Leadership, Agilität in Organisationen sowie Content- und Digitalmarketing. Mein Leitspruch ist: #AndersArbeiten –  #KundenBegeistern

Ich arbeite jedoch nicht alleine: Ohne das Team um Manja Mai, Alexander Luyken und Pawel Dillinger und den vielen weiteren Botschaftern hätten wir diesen Award nicht gewonnen. Deshalb an dieser Stelle herzlichen Dank an Euch!

Stell doch bitte unseren Lesern Dein Unternehmen einmal kurz vor!

Die Deutsche Telekom gehört mit rund 178 Millionen Mobilfunk-Kunden, 28 Millionen Festnetz- und 20 Millionen Breitband-Anschlüssen zu den führenden integrierten Telekommunikations-Unternehmen weltweit.

Wir bieten Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Internet und Internet-TV für Privatkunden sowie Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnik für Groß- und Geschäftskunden.

Die Deutsche Telekom ist in mehr als 50 Ländern vertreten. Im Geschäftsjahr 2018 haben wir mit weltweit rund 216.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 75,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Ich bin von dieser schieren Größe oft erschlagen. Stelle Dir mal vor: Bei diesem Umsatz haben wir im Durchschnitt an einem Tag in Jahr 2018 Rechnungen über rund 207 Millionen Euro ausgestellt.

Gruppenphoto Telekom Botschafter

Mit welcher Innovation habt Ihr Euch zum Queb HR Innovations Award 2019 beworben?

Wir sind überzeugt:

Menschennetzwerke sind die Organisationsform der Zukunft – sie überdauern Umorganisationen & bilden das eigentliche Rückgrat des Unternehmens.

Deshalb habe wir uns mit den TELEKOM BOTSCHAFTERn beim Queb Innovation Award beworben. Die Botschafter sind eines dieser vitalen Menschen-Netzwerke. Ein nachhaltiges Netzwerk mit externem Employer Branding Effekt, interner Motivationswirkung und vielen weiteren positiven Einflüssen. Das Netzwerk hat sich organisch aus der Belegschaft heraus entwickelt – ohne zentrale Steuerung. Der intrinsische Antrieb ist Quelle für die hohe Dynamik der Initiative.

Was genau ist die Idee hinter dem Projekt?

Es geht um die Vernetzung von Mitarbeitern der Telekom außerhalb der offiziellen Strukturen, entfernt von Hierarchien und über Gesellschaften im Konzern hinweg. Wichtig dabei: Zuerst sind die Menschen und das Thema da, dann folgt Zieledefinition und Mission.

Die Gruppe Freiwillige setzt sich folgende Ziele …

  • Unternehmenswahrnehmung positiv beeinflussen
  • Kunden helfen
  • Kunden werben
  • Kollegen motivieren
  • Neue Mitarbeiter werben

mit folgender Mission:

„Wir als TELEKOM BOTSCHAFTER begeistern mit Magenta Werkstolz unsere Kunden und Kollegen. Wir helfen, motivieren und geben der Telekom ein persönliches Gesicht.“

Aus welchem Bedarf heraus ist dieses Projekt ursprünglich entstanden?

Alles beginnt mit einer Idee im Jahr 2015. Ein einfacher Aufruf von dem seit Jahren engagierten Mitarbeiter Pawel Dillinger, der im Social Intranet (ESN) der Telekom gewisse Markenbotschafter sucht. Zunächst sucht Pawel 100 Botschafter, nachdem diese Zahl innerhalb von 100 Tagen erreicht

Barbara Texter und Max Mendius von Queb
Barbara Texter und Maximilian Mendius von Queb überreichen den Award

ist, sucht er 333, dann 500… Inzwischen ist die Zahl der Interessenten auf über 1.500 angestiegen. Das ist am Anfang weder ein Netzwerk noch eine Community, sondern zum damaligen Zeitpunkt eine einfache Liste von Menschen, die Interesse am gleichen Thema haben. Mit der Zeit bildet sich jedoch eine Gruppe heraus, die das erste strategische Zielbild der Telekom Botschafter entwickelt.

Hat Eure Initiative Euch denn dann auch tatsächlich den gewünschten Erfolg gebracht?

 

Die TELEKOM BOTSCHAFTER haben bereits viele Aktivitäten in Eigeninitiative umgesetzt, um ihre Ziele zu erreichen. Hier einige ausgewählte Beispiele:

Unternehmenswahrnehmung positiv beeinflussen:

Unter den Hashtags #Werkstolz und #LoveMagenta posten Telekom Mitarbeiter aus ganz Deutschland täglich ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Job und werden so zu Corporate Influencern, die auf das Employer Branding aber auch die allgemeine Markenpräsenz Einfluss nehmen. Auf diese Weise hat sich für die Telekom innerhalb der letzten Jahre eines der größten Netzwerke von Corporate Influencern aufgebaut. Die Top 20 Botschafter generieren allein auf Twitter ca. 20 Mio. Impressions jährlich.

Der Hashtag Werkstolz wurde in 2018 dabei 6822 mal auf Twitter genutzt und der Hashtag #LoveMagenta 4744 mal. Auf Instagram finden sich insgesamt sogar 6215 Beiträge mit #Lovemagenta.

Im Dezember 2018 schafften es die TELEKOM BOTSCHAFTER im Rahmen der Weihnachtsfeier auch in die Trending Topics auf Twitter. Social Media Koryphäen wie Klaus Eck fangen dadurch an, sich für das Phänomen TELEKOM BOTSCHAFTER zu interessieren, wie der Blogbeitrag „Die Macht der Corporate Influencer im Schwarm“ zeigt.

Die Sichtbarkeit der Kolleginnen und Kollegen im Web ist auch internen Fachbereichen bekannt, so dass gezielt Unterstützung angefragt wird, wenn es darum geht, neue Themen in den Sozialen Medien zu streuen. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Die Community bewertet das Thema, bringt Vorschläge ein zur Kommunikation und Vermarktung. Dabei fungieren Sie nicht als blinde Bot-Armee der Unternehmenskommunikation, sondern eigenständige Individuen, die Themen allein aus persönlicher Überzeugung und mit eigenen Worten kommunizieren.Img 1274

Kollegen motivieren:

Telekom Botschafter bringen auch die Telekomwall an ihre Standorte. Die Telekomwall visualisiert Stimmung und Meinungen über die Telekom aus den sozialen Netzwerken in Echtzeit. Damit wird unternehmensrelevanter Inhalt aus sozialen Netzwerken für Mitarbeiter sichtbar, die nicht auf diesen Netzwerken aktiv sind.

  • Externe Inhalte werden intern sichtbar. Kunden können über den Hashtag #telekomwall mit dem Unternehmen kommunizieren. Es findet eine direkte Visualisierung von Kundenfeedback statt und fördert die Kundenorientierung, siehe www.telekomwall.de.
  • Die Inhalte der Telekomwall sind weltweit verfügbar und können so auch extern wirken.

Die Anzahl der physischen Telekomwalls steigt stetig. Im März 2018 wurde die Marke von 100 bereits überschritten und die Nutzungsrate mit 60.000 Page Impressions und 25.000 Visits pro Monat ermittelt. Dabei zeigte sich eine hohe Verweildauer von im Schnitt 157,5 Sekunden.

Könnt Ihr etwas dazu verraten, wie viel Kapazität zur Umsetzung erforderlich war, bzw. wie lange Ihr an dem Projekt gearbeitet habt?

Wir arbeiten im Netzwerk und nach den Prinzipien der Selbstorganisation und Eigenverantwortung. Das bedeutet auch, dass wir im Netzwerk keine Img 1359festen FTE ‚haben‘, sondern immer wieder Angebote zur Mitarbeit im Netzwerke unterbreiten. Wichtig ist dennoch, dass es einen Mitarbeiter gibt, der dieses Projekt auch als „Hauptjob“ betrachtet und genügend Zeit hat, das Community Building systematisch voran zu treiben. Das ist bei uns z.B. Alexander Luyken.

 

Wo siehst Du / Ihr die aktuell größten Herausforderungen in Sachen HR?

Aus meiner Sicht hat sich die HR-Funktion in Großunternehmen in den letzten Jahren immer weiter weg vom Menschen bewegt, z.B. en Detail Prozesse beschrieben, um effizienter zu werden – aber dabei den Konnex zum eigentlichen Geschäft etwas verloren.

Deshalb freue ich mich umso mehr, dass unsere neue Personal Vorständin Brigit Bohle in ihrer Strategie den Mitarbeiter und die Relevanz für das Geschäft wieder in den Fokus der HR-Arbeit gerückt hat – in aller Kürze zusammengefasst:

Deutsche Telekom HR

Supporting People.
Driving Performance.

Wie geht es jetzt weiter? Und habt Ihr noch andere Aktionen oder Innovationen in Planung, auf die wir uns bald freuen dürfen?

Eine anfangs unterschätzte Initiative gewinnt an Kraft und zeigt ihr Potenzial für beide Seiten, dem Unternehmen und die Mitarbeiter. Das TELEKOM BOTSCHAFTER Programm etabliert sich als konzernweites wichtiges Menschennetzwerk, um bereichsübergreifend besser zusammenzuarbeiten.

Die Zusammengehörigkeit vereint die Mitglieder dieses Netzwerkes, macht es so besonders stark und hilft, die Zufriedenheit und Bindung von qualifizierten und engagierten Mitarbeitern zu erhöhen.

Durch die Durchmischung verschiedenster Mitarbeiter spiegeln die TELEKOM BOTSCHAFTER nicht nur das gelebte Bild von Diversity nach außen, sondern verbinden auch die Mitarbeiter im Innern.

TELEKOM BOTSCHAFTER sind mehr als Paradiesvögel. Sie multiplizieren ihre Arbeitnehmerzufriedenheit und zeigen gemeinsam #Werkstolz im digitalen Raum – aber auch live vor Ort.

Wie es weitergeht? Bleibt gespannt – oder wie es unser CEO Timotheus Höttges bei einer der letzten Bilanzpressekonferenzen Journalisten empfahl:

„Wenn Sie mehr wissen wollen über unsere Mitarbeiter, dann googeln sie doch einfach mal #Werkstolz“.

 

 Vielen Dank für das ausführliche Interview! Wir wünschen Euch für die Zukunft noch viel Erfolg beim weiteren Ausbau Eures Netzwerks und noch viele weitere verdiente Auszeichnungen für das Projekt!

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