Interview Alex Grossmann zu Ohrbeit und Jobcasts, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie für Unternehmen und Kandidaten bieten

Teamfoto Ohrbeit

Jobcasts haben wir hier im Blog bereits an verschiedenen Stellen vorgestellt. Kurz gesagt geht es um Podcasts in denen Stellenanzeigen beziehungsweise Jobprofile vorgestellt werden.
Es sind quasi Stellenbeschreibungen zum Hören.
Alex Grossmann macht es sich seit 2019 mit seinem Team bei Ohrbeit zur Aufgabe, diese „Audios for jobs“ im Employer Branding und Recruiting zu etablieren.

Mit dieser Idee hat sich das Ohrbeit Team dieses Jahr bei den Queb HR Innovation Awards 2021 beworben.
Wie Ohrbeit Jobcasts funktionieren und welche Vorteile sie für Unternehmen und Kandidaten bieten wollten wir von Alex persönlich wissen.

Los geht´s!

Stell Dich doch unseren LeserInnen bitte einmal kurz vor!Alexander Grossmann Geschaeftsfueher OHRBEIT

Hallo, ich bin Alex, der Gründer von OHRBEIT. Ich bin seit über 10 Jahren im Bereich Recruiting mit der Fair Recruitment GmbH unterwegs. Aus diesen vielen Erfahrungen, die ich
mit Kandidat*innen und Unternehmen in dieser Arbeit machen durfte, ist ganz viel in das Produkt OHRBEIT eingeflossen, dass wir als Team Ende 2019 auf den Markt gebracht haben.
Wir möchten mit unseren ‚Audios for jobs‘ eine transparentere, fairere und glaubwürdigere Arbeitswelt schaffen und Marketing-Blabla mit Authentizität ersetzen!

Um was geht es bei Ohrbeit?

Gegenfrage: Wäre es für dich, als Bewerber*in, spannend zu hören was deine direkte Führungskraft oder eine Person aus deinem künftigen Team über deine neue Aufgabe erzählt?
True talk und erstes Kennenlernen, fast wie in einem Telefonat oder Vorstellungsgespräch ohne Marketing-Sprech – das ist unser Anspruch!

Wir machen mit OHRBEIT Audios & Podcasts für Recruiting und Employer Branding nutzbar.
Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit in verschiedenen Formaten ihre spezielle Zielgruppe direkt abzuholen und zu begeistern. Der Jobcast® als unser zentrales Produkt bekommt enorme Resonanz bei den Kandidat*innen, was sich dann natürlich sehr positiv auf die Unternehmen auswirkt, die unsere Audios und Einbindungen zu den Stellenanzeigen nutzen.

Ab wann ist ein Podcast ein Jobcast? Gibt es eine Definition?

Bei unseren Jobcasts® wendet sich der oder die direkte Vorgesetzte und eine Person aus dem Team an Bewerbende. Man kann also seinen Zukunftschef, seine zukünftige Chefin hören und sich einen wirklichen Eindruck machen! Über die Stimme allein transportiert der Mensch so viele Informationen…da braucht es keine glossy videos. Jobcasts sind auch eine ideale Ergänzung zur geschriebenen Stellenanzeige. Der Fokus liegt beim Produkt Jobcast ganz klar auf der Rolle, das kann oder soll sogar sehr fachlich, technisch oder „nerdy“ werden, damit die Leute, die den Job machen sollen, sich auch wirklich abgeholt fühlen.
Der Jobcast gibt also einen authentischen Einblick in die Tätigkeit und ist nicht ge-scripted.
Wir machen die Tätigkeit und das Team hörbar.

Welche Vorteile haben Unternehmen durch Euer Jobcast Angebot?

Unternehmen können durch den Jobcast einen direkten Draht zum Bewerbenden aufbauen. Sie können sich authentisch und mit ganz wenig Aufwand mit unserem high-level-remote-audio-setup präsentieren. Die Passung, Motivation und Bindung der Bewerbungen verbessert sich deutlich, da durch den Jobcast das Stellenprofil und die Anforderungen klarer kommuniziert werden. Die Verweildauern auf den Stellenanzeigen werden länger und das Audio kann ideal im eigenen Active Sourcing für höhere Antwortraten genutzt werden. Durch den Schritt, Jobs mit Audios zu erweitern, werden Unternehmen als Pioniere wahrgenommen und schwierige Positionen können schneller besetzt werden. Nicht zuletzt wirkt es auch nach innen, denn die Aufnahme ist außerdem ein Team-Event, stärkt die Bindung aller Mitarbeitenden und wirkt sich somit auch positiv auf das Empfehlungsmarketing aus. Die Liste der Vorteile ist tatsächlich riesig.

Auf was müssen Arbeitgeber sich bei der Produktion eines Jobcasts einstellen? Wie läuft das ab?

Auf jede Menge Spaß und keinen Zeitverlust, denn statt einem halbstündigen Meeting wird einfach ein Jobcast aufgenommen – der gesamte Prozess dauert für unsere Kunden insgesamt nur ungefähr eine Stunde, weil wir das komplette Equipment remote stellen und das professionelle Mixing & Mastering der Audiospuren übernehmen. Per Post kommt unsere wunderschöne Box. Du steckst das Podcast-Mikrofon an dein Handy, schnappst dir dein Lieblingsteammitglied und los gehts!

Als Vorbereitung auf das Gespräch benötigen wir vom Unternehmen lediglich ein paar Stichpunkte, Infos zur Stelle und welches Ziel mit den Inhalten erreicht werden soll. Wichtig ist dabei, dass es kein Drehbuch gibt, sondern lediglich einen groben Leitfaden, damit die Kraft der Authentizität wirken kann.
Wir moderieren per Videocall ein lockeres Gespräch über die Stelle und das Team. Per App werden die aufgenommenen Dateien im Handumdrehen an uns geschickt.
Außerdem liefern wir eine by-design-Einbindung in die Karriereseite des Arbeitgebers dazu. Das heißt, inmitten der Stellenanzeige ist dann unser schicker OHRBEIT-Player zu sehen.

Codecentric Aufnahme OHRBEIT
Jobcast Aufnahmesituation

 

Kannst Du etwas zu den Kosten für die Arbeitgeber sagen?

Wir stehen für Transparenz und unsere Kosten und Leistungen sind in aktueller Form unter ohrbeit.de/kosten frei einsehbar. Natürlich gibt es für Kontingente und spezielle Audio-Inhalte bzw. Podcast-Serien individuelle Preise, die stets von Länge und Umfang abhängen. Jede Abteilung hat andere Ziel, Wünsche und Vorstellungen und damit können wir mit den Audios sehr individuell und zielgruppengerecht darauf eingehen.

Wie sieht es mit den Vorteilen für Bewerber aus? Was macht Jobcasts so interessant für die Zielgruppen?

Deinen neue Führungskraft kennenlernen! Leute aus deinem fachlichen Umfeld über deinen Job reden hören! Das klickt jeder!

Wo bekommst du sonst operative oder technische Infos über deinen neuen Job genau von der Person, die dich sucht!?
Bewerbende sind gelangweilt von den immer gleichen Ausschreibungen. Ein oftmals ermüdender Mix aus Marketing-Sprech und Copy-Paste!
Die Flut an Headhunting-Anfragen nervt Fach- und Führungskräfte. Ein Jobcast spricht andere Sinne an. Er schafft Verbindlichkeit und Nähe. Kunden von uns verwenden den Jobcast auch für das Active Sourcing. Die Bewerber*innen sind wirklich begeistert von dieser Art der Ansprache – die Firma bleibt ihnen im Gedächtnis und sie können die angebotene Stelle viel besser einordnen.
Die Resonanz der Bewerber*innen hat uns überwältigt – als hätten sie darauf gewartet! Auf unserer Website kannst du dich durch die unzähligen Feedbacks von den Kandidat*innen klicken.

OHRBEIT Player Live mit Stellenbeschreibung
OHRBEIT Player Live mit Stellenbeschreibung

 

Kann man alle Zielgruppen von Schülern bis hin zum potentiellen Vorstand mit Jobcasts ansprechen? Wo liegen die Grenzen?

Egal ob am Lagerfeuer oder in der Chefetage – es kommunizieren immer Menschen miteinander!
Wir hören bei guten Geschichten und ehrlichen Aussagen aus der Praxis einfach gerne zu. Eine offene Ansprache auf Augenhöhe funktioniert bei jeder Zielgruppe.
Jede Person will sich vor der Bewerbung über das zukünftige Unternehmen informieren – und das am besten auf die glaubwürdigste Art und Weise!
Durch unsere diversen Formate, wie die kompakten Audioblitze oder den Shortcast, eine Art Jobcast-light, sowie etwas längere Unternehmenspodcasts kann die entsprechende Zielgruppe mit dem jeweils vielversprechensten Format begeistert werden.

Wie läuft das mit dem Vertrieb? Wie kommt der Jobcast zur Zielgruppe?

Die Audios kommen über Social-Media-Kanäle, die gängigen Podcast-Portale und auch über die Karriereseite, das Active Sourcing, Blogartikel, die generelle Unternehmenskommunikation und Performance Marketing ans Ziel. Die eigenen Kanäle der Firma können also wunderbar damit erweitert werden.

Gibt es Daten dazu, wie ein Jobcast im Vergleich zu einer gewöhnlichen Stellenanzeige abschneidet?

Von unserem Kunden Arvato wissen wir z.B., dass die Verweildauern auf den entsprechenden Karriereseiten gestiegen sind. Im Zuge unseres Jobcasts mit Chefkoch haben in einer Active Sourcing Runde von 100 angeschriebenen Personen 89 den Jobcast angehört.
Das sind außergewöhnliche Klickzahlen in der Direktansprache.
Die Grenke AG berichtete uns, dass sich durch deren Audio „Ein Tag in der Sofware-Entwicklung“ junge Menschen dazu entschlossen, diesen Beruf zu ergreifen und sich dann zusätzlich für eine Ausbildung bei Grenke beworben haben.
Das Systemhaus Bechtle konnte eine lange offene Stelle mit dem Jobcast doppelt besetzen und ein Seminarhaus musste, genau übrigens wie wir selbst, bei unserer eigenen Stellen, die Bewerbungen stoppen, weil sie nicht mehr zu händeln waren.
Letztlich ist es aber gar nicht der Vergleich Stellenanzeige oder Jobcast, sondern eher die Kombination aus beiden inkl. der Einbindung in viele weitere Kommunikationskanäle bei den Kunden, was den Erfolg bringt. Die Resonanz ist auch innerhalb der Firmen so positiv, dass nach und nach weitere Abteilungen auch Jobcasts aufnehmen wollen. Viel Freude macht den Unternehmen auch unser gemeinsamer Social-Media-Push über LinkedIn, der stets für sehr positive Reaktionen sorgt, über die eigene Bubble hinaus.

OHRBEIT Jobcasts
https://ohrbeit.de/vision/

 

Zuletzt gab es, unter anderem durch Apps wie Clubhouse, einen starken Trend in Richtung „Social Audio“. Wo seht Ihr, mit Blick auf HR, die Zukunft für Audio-Inhalte und Content im Allgemeinen?

Audio ist schnell umsetzbar und transportiert – wenn professionell umgesetzt – dennoch sehr viel Persönlichkeit. Wir hören einfach gerne zu!
Nicht umsonst werden auch Sprachnachrichten auf Messenger-Diensten immer stärker genutzt. Wir können uns vorstellen, dass in Zukunft über Audio direkt angesprochen wird und es offene Channels von Unternehmen gibt, in die jede Person eintreten kann.
Es gibt zudem auch eine gewisse Screen-Müdigkeit. Jeder, der den ganzen Tag in Zoom-Meetings rumhängt, weiß das.
Im Employer Branding wird Audio ein sehr wichtiger Baustein werden, denn es lassen sich so einfach Geschichten erzählen und on-the-go überall abrufen. Für ein Video muss die Empfänger*in mit den Augen am Screen sein und sich bewusst mit Lust für das Schauen entscheiden, was bei Jobthemen schwierig ist. Audio-Inhalte sind da charmant, unaufdringlich und zeigen eine tolle Wirkung!

Danke für den tollen Einblick, lieber Alex!
Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und Spaß mit Ohrbeit und sind gespannt darauf, mal wieder was von Euch zu hören 😉

 

👉🏼 Alle Queb Beiträge zum Thema Jobcasts

👉🏼 Alle Infos zu den Queb HR Innovation Awards 2021

 

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