Im ersten Teil dieser Blog-Serie “Tipps & Tricks: Employer Branding, Recruiting & Sourcing für NGO mit kleinem Budget” haben wir gezeigt, wie wichtig es beim Sourcing für NGO ist, ein möglichst ideales Bild des Wunschkandidaten zu haben. Dabei ist eine möglichst konkrete Definition der Persona hilfreich. Von der Stellenausschreibung über den Bewerbungsprozess bis hin zur Wahl der Recruiting-Maßnahmen ist die Persona der Kern Ihrer Suche.
Im zweiten Teil unserer Reihe erfahren Sie nun, welche Maßnahmen Sie für das Employer Branding, Recruiting & Sourcing konkret einsetzen können. Los geht’s!
Tipps & Tricks: Mit diesen Maßnahmen erhöhen Sie Ihre Reichweite
Um Kosten bei der Rekrutierung niedrig zu halten, sollten Sie eher auf spitzes Sourcing, als auf breites Employer Branding setzen. Letzteres ist häufig durch Streuverluste geprägt, die bei geringem Budget unverhältnismäßig in Bezug auf den gewünschten Erfolg sind.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit günstigen Maßnahmen, die auf direktem Wege zum Erfolg führen können.
1. Multiplikatoren: Ihr eigenes Netzwerk ist das Größte!
Mit anderen Worten: Ihr eigenes Netzwerk ist möglicherweise gleichzeitig Ihre wertvollste Ressource. Bestimmt verfügen Sie in Ihrem Netzwerk über Personen, die Ihre Stellen gerne weiterverbreiten. Suchen Sie nach Meinungsführern, die selbst über ein großes persönliches Netzwerk verfügen. Freunde oder Bekannte, die als Mitglied in einer Wohltätigkeits-Organisation oder Clubgesellschaft aktiv sind, sind häufig hilfsbereit. Kooperationspartner oder ehrenamtliche Mitarbeiter anderer Organisationen sind für Ihren Zweck ebenfalls wertvolle Multiplikatoren. Namhafte Professoren, Zielhochschulen, Alumni Netzwerke und Ihre Follower informieren Sie mit Newslettern oder via Social Media über Stellenangebote. Die sozialen Netzwerke eröffnen Ihnen ungeahnte Reichweiten.
2. Business Netzwerke
Nutzen Sie beim Sourcing über LinkedIn oder Xing Keywords, die mit NGO und / oder Ihrer definierten Persona in Zusammenhang stehen. Für die Stellenausschreibung „Projekt-Koordination, Stellvertretende Afrika-Teamleitung (m/w/d)“ (s. Teil 1), könnten das folgende Schlagwörter sein: NGO, CSR, Nachhaltigkeit, Zielort: Afrika, Projektmanagement, Consulting, Mindfulness, Naturschutz, und so weiter.
Versuchen Sie das Sourcing in diesen Netzwerken mit verschiedenen Kombinationen aus Schlagwörtern und orientieren Sie sich an Ihrer Persona-Definition.
Bei Xing oder LinkedIn könnte ein Suchstring mit sog. Suchoperatoren entsprechend so aussehen:
- berlin AND ngo AND ehrenamtlich AND reisenoder:
- ngo AND csr AND nachhaltigkeit AND afrika
3. Video-Kommunikation
Videos transportieren Botschaften und Emotionen eindrücklich wie kein anderes Medium. Dass Videos besonders kostenintensiv sein müssen, ist ein Vorurteil, von dem Sie sich nicht abschrecken lassen sollten. Authentische Videos können schon mit einfachen Mitteln selbst produziert werden. Zeigen Sie Ihren Bewerbern, was Sie als Arbeitgeber wertvoll macht. Zeigen Sie, was Sie mit Ihrer Organisation in der Welt bewegen. Lassen Sie (erfahrene) Mitarbeiter zu Wort kommen und über Ihren Job sprechen. Der zur ausgeschriebenen Stelle passende Vorgesetzte könnte etwas über das Profil der Position berichten. Arbeitnehmer möchten wissen, was nach der Bewerbung auf sie zukommt. Plaudern Sie aus dem Nähkästchen. So räumen Sie letzte Zweifel Ihrer Bewerber aus. Die werden es lieben und sich in Ihrer Entscheidung bestätigt fühlen.
4. Blog & Podcast
Auch diese beiden Maßnahmen dienen der Vergrößerung Ihrer Reichweite. Wenn Sie diese Kanäle für andere Zwecke bereits einsetzen, dann sollten Sie hier auch unbedingt Ihre Stellenausschreibungen platzieren. Das ist Werbung in eigener Sache, die Sie kein Geld kostet. Und Ihre Fans / Follower werden es Ihnen nicht übelnehmen. Aufwändiger ist es, wenn Blog oder Podcast erst aufgebaut werden müssen. Langfristig gesehen sind diese Investitionen für Ihre Organisation lohnend. Über ein Blog können Sie zum Beispiel sämtliche Inhalte Ihrer NGO für Interessierte zugänglich machen.
Sie haben sicher zahlreiche spannende Geschichten zu erzählen. Der Vorteil an einem Blog ist, dass die Menschen leicht dorthin zurückfinden. Podcasts haben den Vorteil, dass sie zwar nebenbei und unterwegs konsumieren werden können. Wenn man jedoch einen speziellen Abschnitt im Nachhinein finden möchte, ist dies in der Regel aufwändiger. Da im Blog Texte, Bilder, Audio- und Video-Inhalte gleichermaßen eingebunden werden können, ist es ein guter Ausgangspunkt für Ihr Vorhaben.
5. Vorhandene Social-Media-Kanäle nutzen
Ob Twitter, Facebook, Instagram, YouTube oder Vimeo: Wo auch immer Sie bereits aktiv sind, sollten Sie Ihre Community dazu aufrufen Ihre Stellenanzeigen aktiv zu teilen. Es gibt mehr Menschen, die bereit sind sich an einer guten Sache zu beteiligen, als es vielleicht den Anschein hat. Vertrauen Sie auf Ihre Community. Als besonders effektiv kann sich die Einführung eines Hashtags #FürdieeigeneSache erweisen. Verwerten Sie hier die Inhalte, die Sie schon im Blog und auf Ihrer Website für Ihre Zielgruppen bereitstellen. So halten Sie den Aufwand und damit die Kosten so gering wie möglich.
Jeglicher Inhalt, unabhängig von der verwendeten Plattform, sollte eine emotionale Geschichte transportieren. Storytelling hilft Ihnen dabei, Ihren Zielgruppen die Auswirkungen Ihrer Arbeit zu zeigen: den Unterschied, den Ihr Tun in der Welt macht.
6. Weitere Plattformen und mögliche Aktivitäten beim Sourcing für NGO
- Versuchen Sie Vorträge an Universitäten zu halten.
- Möglicherweise haben Sie die Möglichkeit Exkursionen anzubieten? Das erleichtert das Kennenlernen zukünftiger Talente, baut Vorurteile ab und senkt die Hürden auf eine Bewerbung.
- Nutzen Sie Fachkonferenzen für Ihr Sourcing.
- Die Plattform Better Place bietet Organisationen größere Reichweite durch Marketingkampagnen, Partnerportale oder zusätzliche Spenden.
- Die Job-Börse NGOJobs bietet NGO die Möglichkeit Jobs zu posten (kostenpflichtig).
Fazit
- Zunächst sollten Sie die Persona für Ihre Positionen definieren.
- Straffen Sie Ihren Bewerbungsprozess so weit möglich und sinnvoll, um den Aufwand gering zu halten.
- Von den vorgeschlagenen Maßnahmen suchen Sie die für Sie besten heraus.
- Prüfen Sie, auf welche bestehenden Grundlagen Sie aufbauen können.
- Kombinieren Sie die Maßnahmen miteinander. Und vergessen Sie nicht zu dokumentieren, welche Maßnahmen gut oder weniger gut funktioniert haben. So lernen Sie aus Fehlern und können das Sourcing für Ihre Organisation stetig optimieren.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Suche!
Bildquelle: Photo by Keagan Henman on Unsplash https://unsplash.com/photos/2rImSkOmQ8Q
